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Auf der Zielgeraden mit Gesa Felicitas Krause

Verfasst von Hanna Gröber *
Laufsport, Laufveranstaltungen
Hanna

Mein Erlebnis bei den Deutschen Meisterschaften der Leichtathletik in Kassel

Ich weiß noch, dass ich letztes Jahr zu meinem Vater beim Verfolgen der DM im Fernsehen halb im Scherz gemeint habe, dass ich davon träumte, irgendwann, vielleicht in 5 Jahren, dort zu starten. Dass es jedoch bereits dieses Jahr klappen sollte, hätte ich nie im Leben erwartet- vor allem nicht nach einem harten Winter mit einem sehr hartnäckigen Schienbeinkantensyndrom, welches mich zwang, hauptsächlich auf Langlaufskier, das Fahrrad oder in das Schwimmbad auszuweichen. Zwar hatte ich auch viele tolle Trainingseinheiten beim Post- SV mit den Triathleten, aber dem Laufen gehört (noch) meine wirkliche Leidenschaft.

Letztlich besserte sich die Verletzung nach geduldigem Alternativtraining und der Saisoneinstieg lief deutlich besser als erhofft. Bestzeiten auf den ersten beiden Bahnrennen und dann bei den Baden- Württembergischen Meisterschaften der Aktiven am 5. Juni mein erstes Rennen über 3000m Hindernis- davor war ich lediglich die Jugenddistanz 2000m Hindernis gelaufen. Eigentlich hatte ich nur die Norm für die U23 DM im Juli bestätigen wollen (unter 12 min), aber dass ich mit meiner Zeit von 11:04,5 min schließlich sogar um eine halbe Sekunde die Norm der „richtigen“ DM in Kassel zwei Wochen später am letzten möglichen Meldetag unterboten hatte, habe ich erst später erfahren (mir war die Norm zum Zeitpunkt des Laufs gar nicht im Sinn). Nach einigem Hin- und Her entschied ich mich, mitzufahren, auch weil man so eine Chance nicht so oft im Leben bekommt.

Die zwei Wochen verflogen rasch und schließlich saß ich am Freitagabend mit meiner Trainerin Isabelle Baumann im Auto nach Kassel. Und bereits am nächsten Vormittag ausgestattet mit Athletenticket im Aufwärmbereich des Auestadions. Schon das Warten und Aufwärmen mit international bekannten Athleten und Athletinnen war einmalig. Um 14:05 Uhr sollte ich starten, 13:35 wurden wir in den Callroom gerufen, was für mich schon sehr ungewohnt war. Neben Gesa Felicitas Krause, Maya Rehberg und co. wurden meine Spikes kontrolliert und die Nummern angepinnt. Ich fühlte mich irgendwie fehl am Platz und erhielt als langsamste gemeldete Teilnehmerin die Nummer 1 auf der Innenbahn. Vielleicht brachte die wenigstens Glück. Dann ging es im Gänsemarsch ins Stadion; eine atemberaubende Kulisse mit über 20.000 Zuschauern. Ich wäre am liebsten vor Nervosität im nächsten Wassergraben versunken. Nach einigen Steigerungen und etwas Zeitverzögerung fiel dann schnell der Startschuss- und endlich war auch meine Aufregung verschwunden.

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Knapp 11 Minuten lang benötigte ich alle Konzentration und Kraft um über die 35 Hindernisse inklusive 7 Wassergräben verteilt auf 7,5 Stadionrunden zu kommen. Gerade gegen Ende oder wenn die Sicht durch andere Athleten verdeckt ist, ist es eine echte Herausforderung, ohne zu großen Geschwindigkeitsverlust über die stabilen Balken zu kommen. Ich hielt mich am Ende des Feldes und konnte mich zum Glück direkt hinter die zwei letzten Athletinnen hängen. Und schließlich ertönte das Bimmeln der Glocke, die die letzte Runde ankündigte, schneller als erwartet. Auf der Zielgeraden wurden wir dann von der Deutschen Meisterin und WM -Dritten Gesa Krause noch überrundet, aber ich hatte noch eine Runde vor mir und wollte auf keinen Fall als Letzte ins Ziel laufen. Auf der Zielgeraden konnte ich an beiden Mädels vor mir vorbeiziehen; eigentlich wollte ich lediglich freie Sicht vor dem letzten Wassergraben haben. Und dann ging‘s auch schon auf die Zielgerade mit dem letzten Balken und ich gab nochmal alles, um nicht doch noch von der Vorletzten überspurtet zu werden. Vollkommen k.o. aber total glücklich lag ich dann mit PB von 10:56,8 min als 14. im Ziel. Meine erste „richtige“ DM war definitiv ein fantastisches Erlebnis mit einer einzigartigen Atmosphäre und hat mir wieder gezeigt, wieso ich das Laufen so sehr liebe. Und großen Glückwunsch natürlich auch an Jackie Baumann, die zum zweiten Mal den Titel über 400m Hürden abstaubte!

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