Drei Laufteams wurden bei der Dienstagsgruppe gebildet, die bei der 100km Staffel, der 36. teilnehmen wollten. Gerold fragte in die Gruppe, die seit mehr als 20 Jahren -immer Dienstag 18 Uhr- ihre Wiederholungsläufe auf der roten Bahn des IfS absolvieren. Eine Gruppe wollte „schnell“ unterwegs sein, die beiden anderen einfach ohne Stress mitmachen, ohne meisterlichen Druck. Viele der Teilnehmer sind z.B. bei Straßenläufen oft am Start, wo um jede Sekunde gekämpft wird. Dies sollte an diesem Wochenende nicht so sein. Die Wetterprognosen waren nicht ganz klar, von „Regen zieht an Tübingen vorüber“ bis „es regnet den ganzen Nachmittag“ war alles dabei. Den „bestellten“ Pavillon als Regenschutz, einer der beiden edlen Nikolauslaufpavillons, stellte sich nur als Gestell dar. Als wirs um 12 Uhr bemerkten, war es zu spät zu reagieren. Die Plane im Sack lag wohl noch in der Post-SV Garage. Auch Biertische und Bänke waren alle aus, manche Teams hatten sich wohl sehr großzügig bedient. Das Team aus Hirschau gab uns eine Garnitur von deren zweien, Danke dafür. Improvisation versus Perfektionismus hiess es nun und die dunklen Wolken nach dem Startschuss um 13 Uhr verhießen nichts Gutes. Schon in der vierten Runde, nach gut einer Viertel Stunde, wurden die Teilnehmer nass und es hörte leider nicht auf, ein Teil der drei Gruppen fand Unterschlupf im blauen Post-SV Zielgerichtspavillon, der aber um 16 Uhr benötigt wurde.
Zwischendurch blitzte und donnerte es, die Veranstalter um Hochschulsportleiterin Ingrid Arzberger fragten einige Teams, es herrschte keine Einigkeit, trotzdem wurde dann entschieden weiterzulaufen. Die Laufstrecke, vor allem auf der Wiese und der Finnenbahn glichen einem Matschfeld, der Durchgang über die Goldersbachbrücke lief voll mit Wasser, ein baulicher Fehler, wenigstens die dreckigen Schuhe wurden jeweils kurz „gewaschen“. Die Helfer versuchten alles, trotzdem wurde es immer schwieriger durchzukommen. Da lohnt es sich, wenn man als Team schon kurz nach 16 Uhr fertig ist, unser „Dienstagsgruppen Topteam“ hatte den Sieg in 3:21 Stunden (km Schnitt 3:57, Marathondurchgangszeit: 2:46 Stunden), wobei jede Runde der insgesamt 51 fast 50 Meter weiter als 1000 Meter war im Sack. Einige meinten zu mir auf der nassen Wiese bei den Wechseln, „das sieht man, eure schnellen blauen sind Profis“, wobei das absolut so nicht stimmt. Wir sind zwar fleissig am trainieren, Woche für Woche, manche haben sogar einiges an Talent geerbt, aber von Profis sind wir weit entfernt. Viele sind vollzeit Berufstätige oder Studierende. Das Topteam hatte also gewonnen, mit drei Frauen, im Vorfeld war das nicht abzuschätzen, die Veranstaltung ist digital noch nicht ganz up to date, so fehlen zugängliche Teilnehmerlisten im Vorfeld und hinterher auch zeitnah Ergebnisse im Netz. Hier gibts noch Luft nach oben.
Unsere beiden Freizeitteams hatten sich vorgenommen, dieses Eventformat zur Vernetzung innerhalb der Gruppen und zum Spass am Laufen zu nutzen. Einige, zumindest meiner Runden, waren dann doch nicht mehr im sogenannten Wohlfühlbereich einzuordnen. Zudem gab es einige kurzfristige krankheitsbedingte Ausfälle, die noch am Vormittag zu kompensieren waren, aber auch das wurde gemeistert. Die Goldammern, der Name wurde aus Goldersbach und Ammer, dort wo unser Stadion ist und die beiden Bäche zusammenfliessen, gebildet. Und Ammern sind ja elegante gelbe Vögel, dazu passte das Nikolauslauf Regenbogenshirt. Diese Spaßgruppe schaffte dann doch den unerwarteten sechsten Platz in 3:39 Stunden (km Schnitt des Teams 4:18, Marathon: 3:01).
Die grünen Lungen waren eindeutig die Sieger der Herzen, so waren mit dem 15-jährigen Cecil Leonhart und dem fast 79-jährigen Walter Johnen, er sicher der älteste Teilnehmer, ein breites Alters-Spektrum im Team. Immerhin schafften die „Grünen Lungen“ einen 5:12er Schnitt pro Kilometer (Endzeit 4:25, Marathon 3:39). Respekt.
Fazit: die Veranstaltung ist ein tolles Format, hat aber eindeutig ein besseres Wetter und auch wieder mehr Teams verdient. Großes Lob an die Helfer, viele vom Post-SV um Wolfgang Amann und Helmut Helten und vom Hochschulsport, die diesmal besonders gefordert waren.
Und: wer Lust auf eine tolle Lauf-Gruppe hat, wir sind Post-SV und LAV Läufer aller Altersklassen und Niveaus, jeden Dienstag um 18 Uhr im IfS Stadion, bitte einfach vorbeikommen und schnuppern.
Die Siegerehrung wurde angesichts des Wetters in die Halle verlegt, auch der Showtanz-Beitrag zu Beginn war klasse und der Beifall war besonders stark. Um 19 Uhr war dann „der 36. Staffel-Lauf Geschichte“ wie es Gert Hänsel formulierte und der seit 13 Uhr wie gewohnt professionell moderierte.
Auch der Post-SV Lauftreff hatte zwei weitere Teams am Start. Hier folgt in Kürze noch ein Bericht.