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30. Spitzberglauf in Hirschau

Verfasst von Gerold Knisel
Laufsport, Laufveranstaltungen
Hirschau Gruppe scaled
die Tübinger Gruppe von der LAV und vom Post-SV, viele Treppchenplätze wurden erreicht
Bild: Gerold Knisel

Zum 30. Mal wurde der Spitzberglauf in Hirschau ausgetragen, dieses Jahr Mitten im Sommer, ungewöhnlicher Start um 18 Uhr. Abschluss der VR-Cup Serie zusammen mit Kayh, Mössingen und Kusterdingen. Drei Läufe mussten absolviert werden, dann war man in der Cup Wertung. Insgesamt 124 Läufer liefen auf der knapp 13 Kilometer langen Strecke mit fast 300 Höhenmetern. Wenn man zurückdenkt, gab es lange nicht mehr so wenig Zuspruch, obwohl der TSV Hirschau an diesem Datum den Sporttag veranstaltete. Schwierig waren zudem die Streckenverhältnisse, tiefe Rinnen durch den starken Regen, wucherndes Gehölz welches an vielen Stellen in die Strecke hereinragte, hohes Gras im Weinbergweg unterhalb vom Sattel und große Regenpfützen forderten einiges von den Läufern ab. Der Moderator sprach auch vor dem Start von einem Cross-Traillauf und dass man aufpassen solle.

Sportlich gesehen gab es im Männerrennen Hochkarätiges. Mit Tony Tomsich (LAV), Benni Pfrommer (LG Calw) und Nils Holocher (Badenova) waren in Abwesenheit von Vorjahressieger Sascha Chwalek drei echte „Raketen“ am Start. Das Trio war bis Kilometer 4 noch zusammen, dann musste der Freudenstadter Holocher abreissen lassen. Pfrommer und Tomsich lieferten sich dann bis Kilometer 12 ein packendes Rennen, Kopf an Kopf. Erst unten im Dorf entschied Tomsich das Rennen für sich mit einer starken 44:39 er Zeit und strahlte. Sein erster Start in seinem fast täglichen Trainingsgelände und dann gleich der Sieg. Im Ziel nannte er dann gleich seine nächste Herausforderung: „Morgen am Sonntag will ich den Hattrick beim Ermstal Halbmarathon in Metzingen“, die letzten beiden Jahre hatte er gewonnen, und einen Tag nach so einem schweren Rennen auf dem Spitzberg eine gewagte und selbstbewusste Aussage des Mittdreissigers aus Tübingen. Sowohl Pfrommer (45:02) wie auch Holocher (46:10) schienen, auch dank der guten Zeiten die erreicht wurden, zufrieden. Beide wollen demnächst mal eine gute Halbmarathonzeit laufen. Pfrommer startet für die LG Calw, wohnt aber seit einiger Zeit mit seiner Familie inkl. zweier kleinen Kinder in Gomaringen. Und klar die Tübinger Gruppe kennt er, hat er doch schon ein paarmal mittrainieren dürfen beim „Topteam“ von Isabelle Baumann.

Hirschau Sieger
die Gesamtsieger: Anja Richter, Benni Pfrommer, Tony Tomsich und Nils Holocher. von links

Als die erste Frau ins Ziel lief, nach 57:55 Minuten, hiess es vom Moderator „Anja Richter von Richters Flitzedrachen hat das Frauenrennen gewonnen“. Keiner kannte den Namen in der Laufszene. Sie ist aber eine gebürtige Hirschauerin, wohnt in der Nähe von Augsburg, auf Heimatbesuch, läuft erst seit Corona und setzte gleich ein Ausrufezeichen. Die 41-jährige war wie Tomsich zum ersten Mal in Hirschau am Start und holte gleich den Sieg. So spektakulär-spannend wie bei den Männern war es nicht, sie hatte eine gute Minute Vorsprung vor der ebenfalls unbekannten Tübingerin Simone Coli (23). Dritte wurde die Rottenburgerin Meike Zimmermann (22).

Den Hobbylauf über 6,5 Kilometer gewann nicht ganz unerwartet eine Frau: die erst 16 Jahre alte Schülerin Leonie Riester (LAV, 27:36)), zwei Minuten vor dem ersten Mann Florian Brunke und Markus Riester, dem Vater von Leonie. Insgesamt 25 Teilnehmer sind ebenfalls sehr überschaubar. Auch im Jugendlauf fanden sich nur zwei Teilnehmer ein.

Der VR-Cup hatte dieses Jahr nur 16 weibliche und 42 männliche Finisher, in einigen Altersklassen waren nur ein oder zwei Teilnehmer in der Wertung. Hier gibt es sicher einiges nachzujustieren.

Die im Anschluss stattfindende Siegerehrung fand im Freien statt (die Halle war geschlossen) und zog sich doch bis nach 21 Uhr hin. Inzwischen wurde es auch deutlich kühler.

Tony Tomsich machte seine Vorhersage wahr: er gewann zum dritten Mal, nur gut 12 Stunden nach Hirschau auch in Metzingen. Eine starke 1:12 Stunden Zeit reichte zum dritten Sieg hintereinander beim Ermstalhalbmarathon. Stark!

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Bilder: Gerold Knisel
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