Eine etwas alternative Wanderung, diesmal wieder in Stuttgart, von Andreas geführt, mit ziemlich gegensätzlichen kulturellen Höhepunkten: gleich zu Anfang beeindruckte uns die Weißenhofsiedlung, die mit Bauten berühmtester Architekten wie z.B. Mies van der Rohe, Le Corbusier, Gropius und Scharoun ab 1927 den baulichen Aufbruch Stuttgarts in die Moderne einläutet. Den Killesberg hinunter über Wartberg und den Leibfriedschen Garten begegneten wir verschiedenen teils vernachlässigten Kunstwerken, die anlässlich früherer Gartenschauen dort errichtet worden waren. Unterhalb eines graffitiverschmierten Aussichtspunktes beeindruckte als „lost place“ die im Krieg zerstörte Villa des „Schokoladenkönigs“ Moser (es gab früher mehrere bekannte Schokoladenfabriken in Stuttgart).
Etwas bergab gelangten wir über den Lodzer Steg hinter das Löwentor, einen Eingang des Rosensteinparks, eines englischen Gartens, den König Wilhelm l. von Württemberg zusammen mit dem gleichnamigen Schloss im frühen 19. Jahrhundert anlegen ließ. Vorbei an der Wilhelma (erst seit den 50ern ein Zoo!) und vielen Gänsen erreichten wir das klassizistische Schloss (erbaut von Salucci), das als Sommerresidenz gedacht war. Heute beherbergt es nach seinem Wiederaufbau das Naturkundemuseum.
Weiter unten überquerten wir dann auf einem Hängesteg, der seinerseits unter der neuen Schnellbahntrasse hindurchführt, den Neckar. Diesem folgend gelangten wir nach einem kurzen Schlenker zum Kurhaus Bad Cannstatt mit der imperatorenhaften Reiterstatue Wilhelms l. davor. Das Heilwasser dort war nicht jedermanns Geschmack! Zurück am Neckar erreichten wir vorbei am Müllheizkraftwerk Münster schließlich den Park und die Landzunge, die den Max-Eyth-See vom Neckar abtrennt. Am unteren Ende des Sees durften wir alle im „Haus am See“ zwar etwas beengt, aber gut zu Mittag essen.
Am 6.Oktober vom Killesberg zum Max- Eyth- See
Bild: Andreas Peters
Bilder: Andreas Peters