Alle Beiträge

39. LBS-Nikolauslauf Tübingen Mein erstes Mal

Verfasst von Arne Gabius *
Laufsport, Nikolauslauf
Arne

Bild: Fabian Knisel

Viele Tübinger hatten mich schon öfter gefragt, ob ich nicht mal den Nikolauslauf laufen wolle. Vor einem Jahr habe ich erstmals am Probelauf teilgenommen, der auch schon Kultstatus hat – 700 Läufer treffen sich, um die Strecke zu testen und sich hinterher bei Gemüsebrühe und Brezeln über die Tücken des Kurses und das zurückliegende Training  auszutauschen.

Recht überraschend musste ich in diesem Winter die LAV Stadtwerke Tübingen verlassen, sodass sich eine Teilnahme am Nikolauslauf als Abschied von Tübingen anbot. Und der Kurs hat es wirklich in sich, es gibt nur wenige Passagen, auf denen es nicht (steil) bergauf oder bergab geht und man wirklich ins Laufen kommt. Für mich als Hamburger Flachlandläufer, der zwar auf 10jährige Tübingen-Schönbuch-Erfahrung zurückblicken kann, immer noch eine Herausforderung… Hinzu kam, dass ich mich in meiner ersten richtigen Trainingswoche befand, 190km und ein neues Kraft-Programm, ausgetüftelt von meinem Physio Jürgen Siegele, hatte ich schon in den Beinen… Aber Ausreden gibt’s nicht, also ab nach Tü, es ist Sonntag, der 07.12.2014.

Einlaufen 5km – schon schwere Beine, ich freute mich trotzdem auf dem Lauf und schon beim Einlaufen kamen mir viele bekannte Gesichter entgegen. Vorfreude, alle waren positiv gespannt und hoch motiviert vor den Lauf.

Zurück zum Auto, Renntrikot an, auf dem Weg zur Startlinie noch 2-3 Steigerungen. An der Startlinie schnell noch einige Bilder geschossen, Läufer klatschen sich ab, und Start! Der 1. Kilometer ist der harmlosteste des ganzen Laufes. In Begleitung des Nikolauses ging es sanft bergab in den Schönbuch rein. Ich lief sehr vorsichtig an, dafür war der 2. Kilometer umso schneller, der einzige KM unter 3min, auf dem ich mich auch schon absetzte.

Und dann war er vor mir: Der Bettelweg. Das erste Mal hoch fühlte sich sehr leichtfüßig an und man wird oben von einer Menge Zuschauer und hervorragender Stimmung empfangen. An der Schleife bis zum Parkplatz wartete die erste Verpflegungsstelle, wieder mit vielen bekannten Gesichtern, der Lauf wird komplett ehrenamtlich organisiert… Am Parkplatz wartete nicht nur die Verpflegungsstelle auf mich, sondern auch ein wunderschöner Panoramablick über Hagelloch, ein Hinweis darauf, dass auch hier ordentlich Höhenmeter absolviert werden und die merkt man, wenn man die Strecke 1min schneller pro KM läuft als gewohnt…

Zurück zum Heuberger Tor. Hier treffen sich die Läufer, die gerade den Bettelweg geschafft haben und diejenigen, die die Schleife schon hinter sich haben. Wie es der Zufall wollte, war Anne gerade den Bettelweg hoch gelaufen und feuerte mich hüpfend an. Ich rief ihr automatisch zu, sie solle weiterlaufen, keine Zeit liegenlassen, aber beim Nikolauslauf von Tübingen geht es nicht um Bestzeiten…

Diese Ecke des Nikolauslaufs ist die stimmungsvollste Passage und es ging Richtung Panoramaweg, wieder in Begleitung des Nikolauses, der sich von den ersten 2 KM erholt hatte und am Parkplatz eingestiegen war. Der Panoramaweg ist asphaltiert und bietet kurz die Möglichkeit, Luft zu schnappen; Sonntagsspaziergänger waren auch unterwegs, gut, dass die Fahrradbegleitung vom RV Pfeil mir lautstark den Weg frei klingelten…

Zweite Runde: Hier hatte ich eigentlich erwartet, ein bisschen ins Rollen zu kommen. Allerdings war der steile Weg runter zum Parkplatz Sand auf kleinen Pfaden durch den Wald (trotz sehr guter Markierung der Wurzeln und Kanten in grellem pink) sehr holperig und matschig, fast trailig, sodass ich mich so konzentrieren musste, dass es nichts wurde mit der Erholung. Am Parkplatz Sand gab es eine weitere Verpflegungsstelle und ich habe alle nett begrüßt. Hier gab es auch eine Überraschung: ich bekam mit, dass ich nur 120m Vorsprung zum Zweitplatzierten hatte, Markus Schöfisch hatte seine Beine in die Hand genommen und lag nur 20s zurück! Also legte ich bewusst einen Zahn zu und lief etwa 5s schneller pro KM. Und da tauchte der Berg schon wieder vor mit auf, der Bettelweg, berüchtigt auf der Strecke. Der zweite Anstieg fiel mir richtig schwer, wie wohl jedem. Ich quälte mich hoch, je höher ich kam, desto lauter wurden die Anfeuerungsrufe der Zuschauer, und geschafft. Das schwierige nach solchen Anstiegen ist es, den Rhythmus möglichst schnell wieder zu finden, bewusst umschalten und einen langen Schritt laufen, auch wenn die Beine unglaublich schwer sind. Ich riss mich zusammen und es ging wieder in die Schleife Richtung Hagelloch. Ich riskierte einen kurzen Blick zurück und Schöfi war verschwunden, obwohl ich noch auf dem Bettelweg dachte, dass er gleich vorbeifliegt… Aber der Bettelweg verlangt wohl von jedem seinen Tribut.

Somit konnte ich die letzten 4km noch richtig genießen und mich von Tübingen verabschieden. Im Ziel wartete ich auf Schöfi, schnell noch einige Bilder geschossen, umziehen, auslaufen, Pressekonferenz und Siegerehrung.

DANKE, Post-SV Tübingen, für diese schöne Veranstaltung!

Viele Grüße,

Euer Arne

 

Laeufer

Bild: Fabian Knisel

 

Anmerkung:

Ruth Elbeshausen (Stv. Vorsitzende) + Heinrich Hempel (1. Vorsitzender)

Post-SV Tübingen e.V.

Lieber Arne,

wir gratulieren dir ganz herzlich zum Sieg bei unserem 39. LBS-Nikolauslauf Tübingen. Wir freuen uns sehr darüber, dass Anne und du euch entschlossen habt weiterhin Mitglieder beim Post-SV Tübingen zu bleiben.

Wir gratulieren allen weiteren 2625 Siegerinnen und Siegern des diesjährigen Nikolauslaufs und wünschen euch allen eine gute Regeneration.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei unserem Nikolauslaufteam und bei allen Helferinnen und Helfern für dieses tolle Laufevent.

 

Helen

Bild: Hartmut Assmann

* Hinweis: Dieser Beitrag wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf die aktuelle Website übertragen. Etwaige Darstellungsfehler können hier gemeldet werden: E-Mail senden

Diesen Beitrag teilen:
Vorheriger Beitrag
„Keine Mauern im Kopf“ – Getting Tough The Race 2014
Nächster Beitrag
Skiausfahrt zur Schmittenhöhe Zell am See 11.12. bis 14.12.2014

Themen

Anstehende Events