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Deutsche Halbmarathonmeisterschaften in Ulm: Medaillenflut für die LAV an der Donau

Verfasst von Gerold Knisel *
Laufsport, Laufveranstaltungen
Ulm Team nach Einlauf

Ulm. Zum zweiten Mal nach 2021 war der „Einstein-Marathon“ Ausrichter von Halbmarathon-Meisterschaften. Dieses Jahr kamen neben den Landesmeisterschaften auch noch die nationalen Titelkämpfe hinzu. Erst vor einer Woche wurden auf der 10km Distanz an der Saar die Meister ermittelt mit großem Erfolg auch der Tübinger Läufer. Jetzt nun die 21,1 Kilometerstrecke entlang der Donau auf einem flachen Einrundenkurs bei guten Bedingungen. Gemeldet waren 22 Tübinger Langstreckler, erneut mit guten Erfolgsaussichten.

Ulm Vetter JuleSchon in Saarbrücken war Silvan Rauscher (24) der schnellste Tübinger, so auch in der Donaustadt. Sein erster „richtiger“ Halbmarathon finishte er in 1:06:05 Stunden, seine im Vorjahr ohne besondere Vorbereitung gelaufenen 1:10:27 an gleicher Stelle unterbot er gleich um vier Minuten. Dies bedeutete Platz 7 in der DM-Wertung, nur 26 Sekunden vom Bronzeplatz entfernt. Der zweite junge Tübinger Julian Maier (23), in Saarbrücken noch mit Magenproblemen abgeschlagen im hinteren Feld gelandet, finishte in versöhnlichen 1:21:15 als 36. in der Männerwertung.

Bei den jungen weiblichen Klassen war nur die 23-jährige Studentin Jule Vetter (U23) dabei. Mit ihren gelaufenen 1:17:11 erreichte sie bei ihrem ersten Meisterschafts-Halbmarathon mit Gesamtplatz 10 eine tolle Zeit, als Lohn gab‘s dann gleich die Bronzemedaille in der U23 Wertung. Ihre bisherige Leistung stand bei 1:20 (Bonn, 2019).

Ulm M40In den Seniorenklassen hatten die Tübinger gleich vier starke Teams am Start. In der M40 liefen die drei amtierenden deutschen Marathonmeister. Auch auf der Halbdistanz lief es für das Trio hervorragend. Tobias Babel (6., 1:13:16), Jakob Macke (11., 1:19:02) und Sven Meier (12.,1:19:27) setzten ihre Trainingsergebnisse voll um und bestätigten ihre derzeit gute Form. Strahlend nahmen die drei ihre wohlverdiente Goldmedaille im Team entgegen.

In der gut besetzten M50 starteten Thorsten Haasis, Michael Hahn und Stephan Fahrion. Haasis musste wegen Achillessehnenschmerzen schon früh aus dem Rennnen, und da kein vierter Läufer in dieser Klasse dabei war, platzte das Team. Die anderen beiden M50er hatten keinen ausgesprochen guten Tag, kämpften sich dennoch, beide in 1:30 er Zeiten (Platz 18 und 19 der M50) durch.

Ulm Team M60Üppig gut besetzt war die Klasse M60 und älter. Gemeldet waren acht LAVler, von denen Harald Stiehle und Walter Johnen kurzfristig passen mussten. Trotzdem war es nur die Frage, wer die drei ersten Tübinger Plätze im Team einnehmen sollte. Jürgen Ehret rechnete sich insgeheim sogar zusätzlich eine Einzelmedaille aus, seine Trainingsdaten waren verheissungsvoll. Aber schon nach wenigen Kilometer hatte er Kreislaufprobleme, die ihn zum Aufgeben zwangen. Martin Rapp setzte das fort, was er schon bei der 10km Meisterschaft gezeigt hat. Mit großer Willensstärke hat er mit zwei gleichen Hälften das Rennen in 1:24:08 als Zweiter der Klasse 60 beendet. Jetzt war spannend, was die anderen erreichten. Rapp wartete vier Minuten im Ziel, da kam nach 1:28:31 schon Gerold Knisel ins Ulmer Stadion eingelaufen und wurde vom Moderator als Silbermedaillen Gewinner der M65 angekündigt. Knisel überholte den im Vorfeld gehandelten Favoriten Hugo Mann (3. M65, 1:29:30, Penzberg) auf den letzten Kilometern und lief durch gute Renneinteilung eine schnellere zweite Hälfte. Dritter Tübinger in der Wertung war nicht – wie erwartet Joachim Stuhlinger, sondern nach 1:35:30 Klaus Mezger (4. M65). Stuhlinger musste gegen Ende des Rennens wegen muskulärer Probleme aussteigen.

Dennoch reichte es den Tübingern zum dritten Mal in Folge in diesem Jahr, nach Marathon und 10km, erneut die Goldmedaille zu gewinnen, allerdings diesesmal nur mit 21 Sekunden Vorsprung vor dem FC Ebershausen. Besonders Teamleiter Knisel freute sich persönlich nach dreimal Gold und zwei Einzelmedaillen über das durchaus erfolgreiche Jahr. Erstaunlich gut erholt zeigte sich Alfred Gross, in Saarbrücken beim 10er noch knapp langsamer als Fünferschnitt pro Kilometer, jetzt in Ulm mit 1:44:54 schneller und 4. der M70.

Ulm SchwindtInsbesondere auf das Seniorinnenteam war man aus Tübinger Sicht gespannt. Erstmals rechneten sie sich mit vier startenden Läuferinnen auch Chancen in der Teamwertung aus. In der W50 waren mit Anja Karau und Katrin Ripper zwei erfahrene und derzeit in toller Form befindliche Läuferinnen. Karau kannte die Strecke aus dem letzten Jahr schon, lief forsch an, konnte jedoch das Tempo nicht ganz durchhalten. Dennoch gelang ihr eine tolle Zeit von 1:33:14, was Platz 4 in der DM-Wertung bedeutete. Ripper lief immer in Tuchfühlung hinter ihr, in neuer persönlicher Bestzeit von 1:34:01 (Platz 5 DM-Wertung). Große Hoffnungen setzte man in der W65 auf die aktuelle Doppelmeisterin (Marathon und 10 km) Nicole Schwindt. Ihre 1:36:43 bestätigten ihre derzeit gute Form, erneut gewann sie damit die Goldmedaille mit mehr als vier Minuten Vorsprung. Ein läuferischer Jahreshattrick. 

Ulm Team W50Jetzt war man gespannt auf den Ausgang in der W50+ Teamwertung. Zuerst wurde Ingolstadt als Teamsieger genannt, was aber schnell vom Wettkampfgericht und dem Siegerehrungsteam nach Einspruch korrigiert wurde. Tübingen holte auch hier Gold mit 19 Minuten Vorsprung vor dem MTV Ingolstadt. Auch Heidrun Vetter erreichte in der W60 eine Einzelmedaille, Gold verpasste sie knapp, mit 1:39:33 holte sie nach ihrem Sieg in Saarbrücken jetzt Silber. Auch das gab‘s noch nie: Mutter (Heidrun) und Tochter (Jule) mit je einer Einzelmedaille bei einer DM für Tübingen. Beide strahlten um die Wette.

Die Siegerehrung leitete Dieter Schneider (68, LG Steinlach-Zollern), in Funktion als neuer WLV-Präsident seit einer Woche. Beim Halbmarathon lief er zuvor in der M65 selbstverständlich selbst mit. „Und mit DM-Platz 5 in 1:39:10 bin ich als Wiedereinsteiger total zufrieden“. In der BaWü-Wertung erreichte der WLV Chef aus Mössingen den dritten Platz hinter den beiden Tübingern Knisel und Mezger.

Die LAV ist damit wieder zurück auf dem Weg zu alter Stärke im Laufbereich, die sie in den Nullerjahren stets innehatte.

Sebastian Semmelrogge vom Post-SV Tübingen startete außerhalb der DM-Wertung und erreichte mit 1:26:43 Stunden eine neue persönliche Bestzeit.

Ulm Vetter SchneiderParallel fanden im gleichen Rennen auch die Baden-Württembergischen Meisterschaften statt – und auch hier sahnte das LAV-Laufteam kräftig ab. 6x Gold, 6x Silber, 2x Bronze war die Bilanz.

Wertung BaWü-Meisterschaft

Einzelwertung

  • Babel, 3. M40
  • Rapp, 2. M60
  • Knisel, 1. M65
  • Mezger, 2. M65
  • Schneider, 3. M65
  • Gross, 2. M70
  • Karau, 1. W50
  • Ripper, 2. W50
  • Vetter Heidrun, 2. W60
  • Schwindt, 1. W65
  • Vetter Jule, 2. WU23

Teamwertungen

  • Aktive m, Platz 3 (Rauscher, Babel, Macke)
  • Aktive w, Platz 4 (Vetter, Karau, Ripper)
  • M40 Platz 1 (Babel, Macke, Meier)
  • M60 Platz 1 (Rapp, Knisel, Mezger)
  • W50 Platz 1 (Karau, Ripper, Schwindt)

Marathonsieger kommt auch von der LAV

Ulm Marathon

Den mit 400 Finishern parallel ausgetragene Marathon (Zweirundenkurs) gewann der 37-jährige Marius Stang (LAV Stadtwerke Tübingen) in 2:33:21 Stunden. Der Zweitplatzierte Joachim Krauth (33, LSG Aalen, 2:34:57) führte lange Zeit, ehe ihn der Tübinger mit starkem Schlussabschnitt noch überholte.


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