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DM Halbmarathon: LAV-Langstreckenteam holt 12 Medaillen

Verfasst von Gerold Knisel *
Laufsport, Laufveranstaltungen
Gruppe vor dem Start in der Messehalle

Freiburg zum vierten Mal Gastgeber der deutschen Meisterschaften im Halbmarathon.

Freiburg. In Potsdam am 28. März 1998, die LAV war nicht mal 5 Jahre alt, hat alles angefangen. Zum ersten Mal fuhren 6 Athleten in die Hauptstadt von Brandenburg am Rande Berlins. Mit dabei Frieder Wenk, Klaus Greif und Gerold Knisel sowie ein ambitioniertes Frauenteam mit Monika Simoneit, Ruth Masberg und Andrea Thieken. Medaillen gab es zwar noch keine, dennoch steht die erreichte Zeit (4:06 Stunden) des Frauenteams, damals Fünfte, immer noch in den Bestenlisten der LAV. Zwei Jahre später, am 26. März 2000 im Freiburger Rieselfeld war es dann soweit. Greif, Wenk und Neuzugang Werner Bauknecht mischten die Seniorenlangstreckenszene erstmals mächtig auf. Nicht die favorisierten Herbert Steffny und Charly Doll aus Freiburg gewannen, sondern das Tübinger Trio in der M45. Die erste Medaille und dann gleich in Gold. Sensationell. Das war der Startschuss einer beispiellosen Erfolgsserie der Tübinger Langstreckler, die sich Jahr für Jahr fortsetzte. Inzwischen sind weit mehr als 200 nationale Titel für die LAV Langstreckler erzielt worden. Und mit Werner Bauknecht und Gerold Knisel sind Läufer der ersten Stunde immer noch aktiv dabei.

Kein Jahr verging ohne gewonnenes Edelmetall, die LAV Langstreckler waren und sind immer noch die größte Gruppe bei der städtischen Sportlerehrung. 25 Jahre nach Potsdam also wieder mal eine DM im Breisgau. Die Euphorie 26 gewonnener DM Medaillen bei den Senioren im Vorjahr steckte weitere Läufer mit dem „Meisterschaftsvirus“ an, so dass am letzten Märzwochenende über 30 Läuferinnen und Läufer der LAV an der Startlinie standen. Deutsche Meisterschaften sind was Besonderes und müssen auch gut vorbereitet werden. Insbesondere das gemeinsame Training, das gemeinsame Hinfahren, das Treffen am Vortag mit Kennenlernen der Strecke, die Pasta Party, das gemeinsame Einlaufen und die Nachbesprechung bei der Siegerehrung ist immer wieder eine besondere Freude Erfolge zu teilen.

Pasta FRVor allem, wenn es gelingt, neue Teammitglieder zu integrieren, die dann auch in einem der Edelmetall-dekorierten Klassen ihren ersten Erfolg feiern können. Schön ist es auch, wenn alle Generationen und Geschlechter dabei sind. In Freiburg war dies seit langem mal wieder gut durchmischt. Mit Hanna Gröber als fünftplatzierte Frau (leider ohne Team) sowie 8 jüngeren Läufern um Lorenz Baum und Tony Tomsich ist dies auch prima gelungen. Tony hat nicht nur dazu beigetragen, dass er das Männerteam mit zur Bronzemedaille verhalf, sondern in seiner Altersklasse 35 ebenfalls Bronze holte. Zudem gewann er mit Sven Meier und Jakob Macke die M40 Teamwertung. Dabei hatte sich der Deutsch-Amerikaner zunächst in die Männerklasse „herunter“ gemeldet, durch eine Intervention von Teamleiter Knisel einen Tag vor Meldeschluss wurde dies rückgängig gemacht, so dass weitere zwei Medaillen in den Altersklassen erzielt werden konnten. Tony hamsterte als einziger Tübinger drei Medaillen.

Diedrich Christian FR1Leider spielte das Wetter in der Dreisamstadt nicht ganz mit. Trotz der schon frühlingshaften Blüte der Kirsch- und Magnolienbäume entlang der Strecke wehte ein empfindlich störender und kalter Wind, zum Teil mit peitschendem Regen zumindest zu Beginn des Rennens. Der neue Freiburgkurs ist zudem recht verwinkelt, hat über 100 Höhenmeter und führt in der schönen Innenstadt auch über grobes Kopfsteinpflaster. Eine Herausforderung für alle 6200 Teilnehmer, dennoch wurden erstaunlich gute Leistungen erzielt. Mit insgesamt 12 Medaillen, 11 davon wurden vom Seniorenteam erzielt, konnte die Tübinger Delegation sehr zufrieden am Sonntagabend nach Hause fahren. „Es ist zu „befürchten“, dass die Bestmarke aus dem letzten Jahr mit 26 Medaillen in diesem Jahr noch getoppt wird,“ kommentierte Gerold Knisel am Rande der Siegerehrung den Erfolg. Mit Sprinter Siggi Bogdan gibt’s weitere Chancen, er startet gerade in Torun/Polen bei der Senioren WM in der Halle.

MW60 FRSchwindt FRHeidrun Vetter hatte im Vorjahr in Ulm schon den Vizetitel geholt, jetzt war sie noch schneller und freute sich neben der silbernen Einzelmedaille auch auf Teamgold, zusammen mit Kathrin Ripper und Anja Karau, die ebenfalls sehr stark unterwegs waren. Übrigens war auch Heidrun vor 25 Jahren in Potsdam im Sanssouci Park dabei, damals noch im Trikot von Leinfelden-Echterdingen. Sie lief damals in derselben Gruppe wie Gerold Knisel. Mit 1:16 Stunden holte sie Gold in der W35, Knisel wurde bei seinem ersten Start 28. in der M40 knapp dahinter. Nicole Schwindt, im letzten Jahr dreimal Einzelgold im Strassenlauf mit jeweils württembergischen Rekorden verpasste Platz 1 um eine Minute, konnte sich aber über Silber freuen. W50 Gold

1998 war Dieter Baumann (im Leverkusener Trikot) deutscher Dreifachmeister über 1500, 10000 und 5000 Meter, jetzt war er zum ersten Mal bei einer Seniorenmeisterschaft dabei in der M55. Trotz guter Performance des kompletten M50er Teams zusammen mit Koch, Haasis und Fahrion hat es auch mit seiner Hilfe nicht zu einer Medaille gereicht, die Gegner waren einfach saustark. Ganz anders in der M60. Immerhin war der aktuelle Senioreneuropameister im Marathon Jürgen Ehret am Start. Er fand seinen Meister in Martin Rapp, seinem Teamkameraden, der fast drei Minuten schneller rannte und Gold vor Ehret holte.

Doppelsieg M75Einen LAV-Doppelsieg gab es auch in der M75, mit Sieger Wolfgang Nehring und Zweitem Walter Johnen standen zwei erfahrene und vielfach dekorierte Tübinger mal wieder ganz oben auf dem Treppchen. Erstmalig in der Geschichte der LAV gab es einen Doppelsieg auch in der Teamwertung M65+. Christian Diedrich, Gerold Knisel und Klaus Mezger holten sich als kompaktes Senioren-Paket um die 1.30 Stunden überlegen die Goldmedaille. Diedrich schrammte als Vierter in der Einzelwertung haarscharf am Treppchen vorbei. Vorjahresvize Knisel wurde zufriedener Sechster. Teamsilber holten Alfred Gross, Nehring und Johnen.

Doppelsieg M65Nach so einem Event ist die Euphorie in den Teams selbstverständlich hoch und so werden gleich neue Pläne für nächste Wettkämpfe auf Bahn und Straße geschmiedet. Und klar, die Verletzten sollten dann wieder fit sein für neue Herausforderungen. Am 29. April finden in Bühlertal die deutschen Berglaufmeisterschaften statt, im September dann die 10 Kilometer in Bad Liebenzell und Anfang Oktober der Marathon in Köln. Jetzt gilt es aber erstmals sich etwas Erholung zu gönnen. Für Tony Tomsich allerdings geht es schon in drei Wochen zum Klassiker Boston Marathon nach Massachusetts an die Ostküste der USA.

Auch der Post-SV war in Freiburg vertreten: Tim Rieder (Jg. 2002) gelang eine neue Bestmarke in 1:13:10, Sebastian Semmelrogge (29) verbesserte erneut seine Bestzeit auf nun 1:23:05. Wiebke Griebel finishte in 1:47:50, Svenja Wachsmuth komplettierte das Quartett in 2:02:42.
Auch auf der Marathondistanz (912 Finisher) kamen drei Post-SV Läufer ins Ziel: Schnellster war Jens Pruschke (3:04:42), vor Martin Göth (4:45) und Bernd Glauner (5:03), der im Mai den Rennsteig Ultralauf über 73 Kilometer laufen will. Auch eine Herausforderung der besonderen Art.
Bilderbogen (Knisel)

Hier die Ergebnisse (Halbmarathon) der LAV Läufer im Detail.

ERG FR

 

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