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Berglauf-DM in Bühlertal: LAV überrascht mit 5 Medaillen

Verfasst von Gerold Knisel *
Laufsport, Laufveranstaltungen
Sascha Chwalek kurz vor dem Ziel vor Jens Ziganke

Der ehemalige Berglaufweltmeister Dengler regte zur Meisterschaft an. Dreimal Gold, einmal Silber, einmal Bronze für die LAV Senioren.

Bühlertal. Wilhelm Dengler, Berglauf Weltmeister der Jahre 2013 und 2014, regte vor vier Wochen im Gespräch mit Senioren Teamleiter Gerold Knisel an, dass „wir (Senioren, Anm. der Red.) mal wieder bei einem Berglauf mitmachen könnten. Am besten in der Nähe. Und da bietet sich die Deutsche Meisterschaft im Schwarzwald an.“

Der inzwischen 65-jährige Arzt am Klinikum Freudenstadt schien wieder fit und motiviert zu sein, nach 8 Jahren Wettkampfpause. Gleichzeitig hatte sich der Tübinger Sascha Chwalek, überraschend Dritter beim letzten Nikolauslauf und bei der dortigen Pressekonferenz das Angebot von Knisel zur LAV zu kommen „sich überlegen wollte“, gemeldet und auch Interesse an dieser Meisterschaft gezeigt. Nun galt es weitere LAV Läufer zu überzeugen, was auch gelang. Die Stärke der Tübinger Senioren liegt zwar auf der Strasse, nicht so sehr am Berg, aber im Team ist alles möglich so die Überlegung. Chwalek, ein ausgesprochener Trail- und Bergspezialist, trat erst vor zwei Wochen in die LAV ein, bei Dengler musste noch der Startpass aktiviert werden und so bildete sich eine Tübinger 15er Gruppe mit Ziel Hundseckberglauf über knapp 10 Kilometer und 650 Höhenmetern. Die Bedingungen: ein herrlicher Frühlingstag mit 20 Grad und Sonne unten in Bühlertal auf 260 Metern, also gute Voraussetzungen für eine solche Meisterschaft.

Schon zu Beginn fand sich der 44-jährige Chwalek, am Wochenende noch der Sieger beim Trail in Herrenberg, in der Spitzengruppe. Im Laufe des Rennens pendelte er sich um Platz 6 herum ein, um dann zum Schluß noch den zweifachen Nikolauslaufsieger Jens Ziganke (2. M35) aus Konstanz hinter sich zu lassen. Am Ende kam er als Gesamtfünfter in 41:06 Minuten (Schnitt 4:12 Minuten pro km) und Sieger der Klasse M40 ins Ziel. Und das bei seinem ersten Meisterschaftsrennen für die LAV! Gespannt wartete er im Zielbereich auf seine Teamkameraden, die nicht lange auf sich warten liessen. Im Dreierpack kamen Jakob Macke (46:26, 44., 7. M40), Marius Stang (46:30, 46. und 11. M35) und Sven Meier (46:45, 48., 8. M40) ins Ziel. Erst zweieinhalb Stunden später stand fest: die Tübinger M35/40 habens geschafft. Deutsche Meister im Berglauf mit zwei Minuten Vorsprung. Für Meier, der als Vierter der Tübinger ins Ziel lief wars bitter: Bei Kilometer 6 ging sein Schnürsenkel auf, was zunächst nicht störte, dann aber doch und er schnüren musste, was ihm den Platz im LAV-Team kostete. Meier kanns verkraften, war er doch vor vier Wochen erst in der Tübinger Meistermannschaft im Halbmarathon, zusammen mit Macke und Tomsich. Für Marius Stang war es „trotz der langen Anreise aus München ein tolles Erlebnis, zum ersten Mal Deutscher Meister. Schön, dass ihr mich gefragt habt!“ war sein Kommentar. 

Gespannt war man ob des Abschneidens der älteren Senioren, die eigentlich in Serie gewohnt sind, die Goldmedaille nach Tübingen zu holen. Zunächst war unklar, wie sich der Wiedereinsteiger Dengler schlug, mangels Uhr. „Keine Ahnung“ sagte er lächelnd im Zielbereich, auf die beiden Teamkollegen Joachim Stuhlinger (59:18, 8.M65) und Gerold Knisel (61:49, 10. M65) wartend, die beide deutlich distanziert wurden und ihre Stärken bei Strassenläufen am Berg nicht zeigen konnten, dennoch alles gaben. Denglers überragende Zeit: 51:12, was Platz 1 und die Goldmedaille in der M65 bedeutete. Durch einen starken Dreierpack der LG Allgäu, allesamt nur etwa 3 Minuten hinter Dengler, kam das Tübinger M65 Team „nur“ auf den Silberrang, allerdings mit deutlichem Abstand nach vorne und hinten. Die große Überraschung war Kathrin Ripper, frisch gekürte Deutsche Teammeisterin W50 im Halbmarathon in Freiburg, „hats einfach mal versucht am Berg“, und wie. Platz 3 für Ripper (61:27), lächelnd hinter der unermüdlichen Pamela Veith aus Kusterdingen (2. W50, 58:05), die erst vor einer Woche noch in Herrenberg den Marathon als Gesamtzweite lief. Für Walter Johnen (M75) blieb diesesmal nur die Holzmedaille, Platz 4 in 1:14:40, genauso wie für Renate Fischer (W65, 1:08:32), die beide allerdings weniger als eine Minute auf die jeweiligen Dritten Rückstand hatten. Leider sind vom Tübinger M50 Team mit Stefan Fahrion und Thorsten Haasis zwei starke Läufer ausgefallen, so dass nur Michael Hahn in 53:29 lief, der 9. der M50 wurde. Aus Hirschau am Start außerhalb der DM Wertung war Sebastian Groteloh (9. M45, 48:10), vom Post-SV am Start war Martin Rathgeber (M40, 1:02:53). Der Tübinger Frank Gehle (34, LG Ultra) lief zusammen mit Dengler in 51:21 ins Ziel am Hundseck auf knapp 900 Metern Höhe.

Die 45-malige Deutsche Meisterin Sabrina Mockenhaupt (LV Pliezhausen) zeigte auch am Berg ihr Können. Als Gesamtsechste bei den Frauen gewann sie ihre Klasse W40 (48:39) deutlich.

Am 18. Juni finden die Landesmeisterschaften im Berglauf auf den Hohenneuffen statt, für die Tübinger auch keine lange Anreise.

Bildergalerie: Fotos von Andreas Vielmeier, Oberkollbach / Helmut Reitmeir (berglaufpur.de) / Gerold Knisel:

DM Berg Buehlertal 2023 02

DM Berg Buehlertal 2023 27

DM Berg Buehlertal 2023 32

DM Berg Buehlertal 2023 37

DM Berg Buehlertal 2023 48

DM Berg Buehlertal 2023 Gerold

DM Berg Buehlertal M40 Erste

DM Berg Buehlertal M40 Podium

DM Berg Buehlertal M65 Zweite

DM Berg Buehlertal W50 Podium

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