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Die Luft ist sehr dünn in der 1. Startreihe

Verfasst von Hartmut Keck *
Laufsport, Laufveranstaltungen
Spitzberg1

 Spitzberglauf 2013

Aly, Du Laufwunder – Du weißer Äthiopier – Du geile Laufmaschine – mach uns den Bauknecht!!!“, wurde ich vor dem Start des diesjährigen Hirschauer Spitzberglaufs angefeuert. „Es wird Zeit, dass Du den Platz von Werner einnimmst. – DU hast das Potential ! – Sei unser neuer Werner!!!Sachte, sachte“, versuchte ich in meiner bescheidenen, zurückhaltenden Art zu bremsen. „Ich weiß, ihr seht meine durch Step-Aerobic, Dance und Zumba gestählte, adonische, graziöse Figur – aber, ich hab‘s halt nicht mehr so mit den Hetero-Sportarten.“ Doch davon wollte die begeisterte Menge um mich herum nichts wissen. „DU bist der neue Werner. – Der Sieger muss erst an DIR vorbeikommen!!!!

Durch diese, mich bereits im Vorfeld frenetisch feiende Menge beschwingt stellte ich mich dann in die erste Startreihe, direkt auf die Startlinie. Doch ein Vorhaben, wie aus der ersten Reihe starten zu wollen ist nicht einfach. Die Luft ist in dieser Reihe denkbar dünn. Und zu meiner Überraschung dauerte es gar nicht lange und ich wurde von einigen Läufern kurzerhand massiv einige Reihen zurück gedrängt. Ein dermaßen verschüchterter, introvertierter Mensch wie ich lässt sich natürlich schnell von dergleichen Laufproleten ins Boxhorn jagen. Und so stand ich zaghaft, verschämt einige Reihen hinter der Startlinie und wartete auf den Start.

In diesem Moment kam Tim Lange an den Start und stellte sich in die erste Reihe zu seinen Kollegen. Als er mich entdeckte rief er: „Hey, Hartmut, willst Du auch in die erste Reihe? “ Und etwas völlig Verrücktes passierte: Die anderen Läufer, die dadurch registrierten, dass ich ein Bekannter von Tim sein musste, machten mir sofort höflichst ein Spalier, auf dass ich mich nach vorn zu Tim begeben könne. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie einen vergleichbaren Respekt erlebt, wie er Tim gegenüber von den anderen Läufern erwiesen wurde. Und selbstverständlich kommt es nicht von ungefähr und mehrere Wettkampfsiege und eine Deutsche Meisterschaft im Triathlon bekommt man nicht durch Popowackeln beim Zumba. Aber es war mehr als zutiefst beeindruckend.

Aus höchstem Respekt habe ich Tim den Vortritt gelassen und somit seinen späteren Sieg geebnet. Ich selbst habe – inzwischen durch den landschaftlich reizvollen Lauf mit dem einzigartigen Panorama beim Schluss-Schuss-Lauf zu einem besseren Menschen geläutert – meine „Gewinnen-um-jeden-Preis Attitüde“ über den Haufen geworfen und habe mich mit einem immer noch phänomenalen 225. Platz begnügt. (Der Berg ist wie sein Name vermuten lässt und ich habe schwere Knochen !!!)

Den Berg gilt es zu bezwingen. Und zwar auf eine Art und Weise, wie es ein traditionelles Plakat am Wegesrand des Laufes beschreibt: KECK VORAN !!!

So auch im nächsten Jahr – beim Hirschauer Spitzberglauf 2014

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