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Mein erster Trail-Lauf

Verfasst von Martin Betz *
Laufsport, Laufveranstaltungen
Betz Martin

Walter Johnen, Elise Hermann und Martin Betz in Unterharmersbach.

Brandenkopfberglauf“ steht auf den Shirts der Ordner. Ich erfahre: Hier in Unterharmersbach – einem Ortsteil des sehenswerten, unweit Offenburgs gelegenen Alstädtchens Zell am Harmersbach – hat der Turnverein bis vor wenigen Jahren einen reinen Berg-Hinauf-Lauf, ähnlich dem Hechinger Zollernlauf, veranstaltet. Da dieser Sturm zum Gipfel des benachbarten Brandenkopfes immer weniger Zuspruch erlebte, organisiert man jetzt einen Trial. Der auch dieses Jahr stattfand!

Rund dreihundert Teilnehmer waren zugelassen, wir Tübinger bildeten ein Prozent davon. Wobei wir in drei verschiedenen Disziplinen starteten.

WJ BW Trail 2020

 

 

Walter Johnen mußte im Rahmen der BaWü-Meisterschaft schon am Vormittag, bei Regenwetter, im LAV Trikot ran – wie gewohnt gewann er seine Altersgruppe M 75 (10,8 km in 1:15:07 Stunden). Und freute sich über die gewonnene Goldmedaille wenige Tage vor seinem 75. Geburtstag.

Herzlichen Glückwunsch!

 

 

 

 

 

Bei schönster Nachmittagssonne waren Elise Hermann und ich gefordert. Elise hatte die 10,8 km, ich die 20,8er-Distanz gewählt – deren Anfangs- und Schlußkilometer identisch mit der Strecke der Kurzdistanz verlaufen. Gestartet wurde in Gruppen von jeweils 24 Läufern im 3-Minuten-Abstand. Gleich hinterm Start gibt’s einen knackigen Anstieg, wo das Gros meiner M-55-Gruppe mich bereits auf Nimmerwiedersehen abhängt – für sichere Abstände ist also gesorgt.

Für jemanden wie mich, der nie Bestzeiten laufen wird und sich obendrein zuletzt mit Wehwehchen plagte, ist dieser Lauf ideal: Größtenteils geht’s über Waldboden, vor unserem Start war des Matsches wegen zur Zurückhaltung ermahnt worden, und auf schmalen Pfaden, die einen Gutteil der Strecke ausmachen, ist Überholen gar nicht möglich. Ich lerne die Trail-Höflichkeit kennen: Lauf ich dicht hinter jemandem, wird dieser bald beiseite treten und mich vorbeilassen.

Für zahlreiche Steigungen entschädigen später Bergab-Passagen mit so engen Serpentinen, daß selbst ich keineswegs „voll“ laufen kann. Dann übertrifft die mentale Anstrengung der Sturzvermeidung bei weitem die körperliche. Oder minutenlanges psychedelisches Lichtgeflacker zwischen Baustämmen reißt plötzlich ab, um einem riesenhaften Talblick-Total-Panorama Platz zu machen – mir ist keine Sekunde langweilig gewesen. Zumal ich auf ungesperrter Strecke immer wieder Spaziergänger treffen, und einmal einem Kollegen mit Wadenkrampf helfen kann.

Im Ziel schaff ich´s (2:05:48) eben noch, Elise (W 50 / 1:14:59 )zuzuwinken, dann steh ich drecküberhäuft am Tee-Stand und stürz einen Becher nach dem andern hinunter.
Sowas nennt man, glaube ich, einen Genußläufer.

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