Wildbad. Nach Bad Liebenzell (DM 10km) und Reichenau (Landesmeisterschaft Halbmarathon) stand im großen Enztal im Schwarzwald die dritte Strassenlaufmeisterschaft innerhalb weniger Tage an. Nach mehreren Hitzerennen waren dieses Mal die Temperaturen angenehm. Die 10 Kilometer Strecke verlief entlang der großen Enz im Kurpark von Bad Wildbad auf einem Vierrundenkurs mit jeweils 25 Höhenmetern. Bei den Frauen siegte Leah Hanle (TSV Holzelfingen, 34:13 Minuten) vor Thea Heim aus Pliezhausen, die mit 35:48 schon deutlichen Rückstand hatte. Das Männerrennen war lange Zeit offen, eine Fünfergruppe hatte sich gebildet. Am Schluß siegte im Spurt Felix Wammetsberger (LG Region Karlsruhe, 30:50) vor Lukas Ehrle (30:51, LG Brandenkopf) und Timo Benitz (LG Farbtex Nordschwarzwald, 31:15).
Der schnellste Tübinger Julian Maier (24) kam auf Platz 24 in 35:16. Auf die Senioren war einmal mehr Verlass, 6 der sieben Läufer brachten eine Medaille nach Hause. Christian Diedrich wurde Vizemeister in 40:55 in der M65, sein Teamkollege Gerold Knisel hatte zu Beginn des Rennens schwer zu kämpfen und schaffte nur den 5. Platz in 43:35. Mangels drittem Tübinger M60 Läufer blieb der erhoffte Teamsieg in dieser Klasse aus. Mit Wolfgang Nehring, Wolfgang Petersen und Walter Johnen waren drei sehr wettkampferprobte M75 Läufer am Start. Nehring siegte in glänzenden 46:30, Petersen folgte in 50:23, was Doppelsieg für Tübingen bedeutete. Walter Johnen hatte noch das schwere Rennen auf der Insel Reichenau in den Beinen, so dass er hinter Günter Krehl (53:32, VfL Ostelsheim) nur auf dem undankbaren vierten Platz landete (58:58). Die Landesmeisterschaft im Team M70/75 gewannen die drei Tübinger, das Ziel deutscher Mannschaftsrekord (2:33:08, TSG Bergedorf Hamburg, 2012) wurde jedoch um zwei Minuten verfehlt. Petersens Einzelsilber und das Mannschaftsgold waren seine ersten Meisterschafts Medaillen für Tübingen. Er ist erst seit Juli in der LAV. Angesprochen von Walter Johnen beim Kusterdinger Hornissenlauf. Die beiden weiblichen LAV Teilnehmerinnen holten ebenfalls Medaillen. Christine Geiger erreichte in der Klasse W45 mit 40:30 Silber, Iwona Wolany holte wie Petersen erstmals bei Meisterschaften eine Medaille. In 46:06 kam sie auf den dritten Platz in der W40 und holte Bronze. Überlegene W40 Siegerin war Friederike Kallenberg aus Pliezhausen in 40:40. Halbmarathonmeisterin Pamela Veith (44:56, Kusterdingen) kam bei guter Konkurrenz in der W50, alle drei Medaillengewinnerinnen erreichten 42er Zeiten, nur auf den 4. Platz.
Waldlaufmeisterschaften abgeschafft
Die bisher im späten Herbst für alle Alterklassen, von Jugend bis Senioren, ausgerichteten Landes-Waldlaufmeisterschaften wurden übrigens vom Verband (WLV) abgeschafft. Stattdessen bietet man eine „Trailmeisterschaft“ am 3. Oktober an, die Hauptstrecke über 19 Kilometer. Mit dem Ergebnis, dass nahezu keine jüngeren Klassen mehr dabei sind. Schaut man in die Startlisten, sieht man, dass die Resonanz mit jeweils weniger als 50 Teilnehmern pro Lauf kläglich ist. Jüngere Altersgruppen (2 U18, 5 U20) sind praktisch überhaupt nicht vorhanden. Das sind dann die vierten Meisterschaften an vier Wochen hintereinander, parallel finden ja noch in Köln die DM Marathon statt. Bei dieser Wettkampfplanung haben die Verbände noch deutliches Optimierungspotenzial.