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Ironman Nizza

Verfasst von Monika Hägele *
Ironman/Ultra, Triathlon
Ironman Nizza 01

29. Juni 2014, 6:30 Uhr!!!

Jetzt endlich der Startschuß!

Ein halbes Jahr Vorbereitung mit Höhen und Tiefen, für 3,8 km schwimmen, 180 km radeln und 42,2 km laufen.

Es sah trotz mäßiger Wettervorhersage nach einem schönen Tag aus und das Meer war ganz friedlich, bis………

 

………..2500 Athleten aus dem Meer einen Whirlpool machten. Die Strecke war in zwei Schwimmrunden zu absolvieren. Ich hatte noch nie solch eine Schlägerei im Wasser erlebt. Erst nach 1,5 Runden konnte ich zum ersten Mal meinen Rhythmus schwimmen. Das hat schon ganz schön Energie gekostet und war alles andere als ein optimaler Start.

Meine Stimmung besserte sich auch nicht unbedingt als ich, endlich wieder an Land, auf die Uhr schaute. Da war ich auch schon deutlich hinter meinem Zeitplan, und musste jetzt auch noch Schlange stehen um über die schmale Treppe hoch an die Promenade zur Wechselzone zu kommen.

Ironman Nizza 02

Endlich am Rad, konnte ich dann aber sehen, das ich nicht die einzige war, die mit dem schwimmen gekämpft hatte. Es waren doch noch viele Räder da und die Stimmung war ziemlich hecktisch da alle Ihre verpatze Schwimmzeit aufholen wollten.

Die Radstrecke bestand aus einer großen Runde die im Hinterland von Nizza in die landschaftlich wunderschönen Seealpen führte. Da die 180 km noch ca. 2000 Höhenmeter beinhalteten ging ich die Sache etwas ruhiger an und versuchte meine Kraft gut einzuteilen. Nach 80 Kilometern hatte man den höchsten Punkt der Radstrecke erreicht und den längsten Anstieg mit 20 km hinter sich gebracht. Leider war jetzt aber auch klar das die Wettervorhersage doch nicht so ganz unrecht hatte. Hier oben war es dann doch etwas kühl und auch nass, mit 16 Grad und leichtem Sprühregen. Die nächsten 60 km waren ebenso abwechslungsreich (auf eine schöne Abfahrt folgte nochmals ein längerer Anstieg) wie das Wetter. Trotz den etwas kühle Temperaturen fühlte ich mich gut auf dem Rad und konnte viele Plätze gut machen. Leider zogen sich die Wolken nun immer mehr zu und zu allem Übel schüttete es ab der Hälfte der finalen Abfahrt richtig los. Die Straßen waren dadurch sehr anspruchsvoll geworden und man musste sich gut überlegen wie viel Risiko man gehen wollte. Die Kurven waren so glitschig dass man, gefühlt, das Rad um die Kurve tragen musste, um nicht mit den Reifen abzurutschen. Man konnte sich in jeder Kurve eindrucksvoll veranschaulichen was passiert wenn man zu schnell ist. Es gab etliche Stürze und viele Schürfwunden zu sehen. Da wollte ich auf keinen Fall dabei sein!

Zu dem Zeitpunkt war ich aber mit meiner geradelten Zeit so zufrieden, dass mich das Wetter nicht aus der Ruhe brachte. Der Regen wurde, je näher wir Nizza kamen, angenehm warm. Außerdem hatten alle mit den gleichen Bedingungen zu kämpfen.

Komplett durchnässt ging es dann in die Wechselzone, schnell in die Laufschuhe und ab zum Marathon.

Die Laufstrecke ging über 4 Runden auf der herrlichen Promenade, was normalerweise ein ziemlicher Zuschauermagnet ist. Aber offensichtlich hatten die überwiegend französischen Zuschauer auch keine Lust auf schlechtes Wetter. Jedoch an den wichtigen Stellen wurde man doch fleißig angefeuert und motiviert. Auf meiner dritten Runde gab es dann wieder Sonne, die ich nun auch ziemlich dringend als Motivator brauchen konnte. Bis dahin konnte ich meinen Marathon stabil durchlaufen, aber so langsam wurden die Beine schwerer und der Tag zu lang. Leider musste ich mir dann eingestehen dass es mit meiner erhofften Zeit unter 11 Stunden wohl nicht mehr klappen wird. Aber die Kunst bei solchen Ausdauerwettkämpfen liegt ja auch darin sich immer wieder neu zu motivieren, zu orientieren und nicht gleich den Kopf hängen zu lassen wenn es nicht so läuft wie man sich das erhofft hat.

Also Zähne zusammen beißen und schauen was noch geht!

Nach 11:07:19 Stunden bin ich dann endlich als 6. in meiner AK durchs Ziel gelaufen. Das Gefühl das man nach so einem Tag hat wenn man die Ziellinie erreicht hat ist schwer zu beschreiben. Man ist erschöpft und müde aber auch stolz und überglücklich die Strecke geschafft zu haben.

Ironman Nizza 03

Im Ziel bin ich mir immer ziemlich sicher dass ich sowas nicht nochmal mache, und trotzdem war das jetzt schon mein 12. Langdistanzwettkampf…………..und wohl doch nicht der Letzte! Mit mir am Start waren unser Vereinskamerad Bernd Gugel, sowie Oliver Schotte von der TSG Reutlingen.

In dem loungeartigen, extra für alle Athleten eingerichteten Zielbereich, haben wir dann bei einem alkoholfreien Bierchen die Erlebnisse des Tages Revue passieren lassen. Dabei haben wir aber nicht die wichtigste Nebensache der Welt aus den Augen verloren, will heißen wir haben dann erst mal die aktuellen Fußballergebnisse gecheckt. Es gab ja auch noch ein anderes sportliches Großereignis.

Der Ironman Nizza ist eine tolle Veranstaltung. Die Radstrecke ist super schön! Also eine Empfehlung für alle, die nicht auf der Jagd nach einer neuen Bestzeit sind. Das ist dort definitiv wohl eher unmöglich.

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