Ziemlich aufgeregt war ich und hab auch bestimmt nicht mehr als 3 Stunden geschlafen vor meinem Marathon in München. Aber das gehört genauso dazu, wie die Vorfreude in den letzten Trainingswochen und das Kribbeln im Bauch, wenn man am Start steht und auf den Startschuss wartet.
Für alle vier Post-SV Marathonis, Uli Schweitzer, Ghamken Hassan, Yamen Ashkar und mich war es der erste Marathon. Für mich deshalb, weil mein Läuferleben nach meinem Unfall neu begonnen hat und mir mein Arzt nach der OP noch nicht mal zusagen wollte, dass ich je wieder normal spazieren gehen kann. Außerdem waren von unserem Lauftreff noch Claudia Dolmetsch (Marathon ) sowie beim Halbmarathon Steffi Seeger, Stella Autenrieth, Marion Hennig, Dirk Vasel und Klaus Mezger dabei. Am Abend davor war ein Teil des Teams – wie sich das vor einem solchen Wettkampf gehört – noch bei einem zünftigen Pasta-Essen beim Italiener beisammen.
Die Wettervorhersagen waren in der Woche davor alles andere als gut und es sah eigentlich so aus, dass es ein übel nasskalter Regenmarathon wird. Der Wettergott meinte es dann aber gut mit uns. In der Nacht davor hat es heftig geschüttet, auf dem Weg zum Start hat es noch genieselt und ab dem Startschuss bis zum Zieleinlauf ist es dann zwar kalt, aber trocken geblieben. Das war natürlich super für die Stimmung – viele Zuschauer an der Strecke, die die Läufer häufig mit Vornamen angefeuert haben, gute Stimmung bei den Bands und gut gelaunte Läufer.
Ich bin den Münchenmarathon vor nunmehr 24 Jahren schon mal gelaufen – damals war es tatsächlich mein Erster. Vielleicht tendiert man ja, wenn man älter wird, leicht dazu zu sagen, dass früher alles besser war. Aber ein paar Dinge haben mir diesmal nicht so gut gefallen. Die parallel laufende Marathonstaffel hat dazu geführt, dass ständig schnellere Staffelläufer von hinten kamen und oft rücksichtlos zwischen den langsameren Läufern den Weg gekreuzt haben, um vorbeizukommen. Das gleiche ging dann für die langsameren Marathonläufer wieder los, als die Halbmarathonis von hinten kamen. Ich kann nicht verstehen, warum man den Halbmarathon nicht zusammen mit dem Marathon startet und die Streckenführung entsprechend anpasst, wie das bei vielen anderen Veranstaltungen gemacht wird. Außerdem ist die Streckenführung nicht mehr so schön wie früher. In der zweiten Hälfte gibt es eine – aus meiner Sicht – psychologisch sehr unschöne Wendepunktstrecke, auf der einem kilometerlang die schnelleren Läufer entgegenkommen.
Aber wenn man dann im Olympiastadion angekommen ist, ist das alles vergessen. Der Durchgang ins Stadion war in wunderschönen sanften Farben erleuchtet, sodass es nach 42 km schon fast überirdisch wirkte und man das Gefühl hatte man kommt gleich im Paradies an. Auch die Zielverpflegung ließ nichts zu wünschen übrig.
Irgendwann muss man dann im Stadion die Treppe hoch. Das ist das letzte unvergessliche Erlebnis, das einem vom Münchenmarathon in Erinnerung bleibt. Da hat sich auch innerhalb der letzten 24 Jahre nichts dran geändert.
Das Highlight dieses Münchenmarathons ist mir dann aber erst zuhause aufgefallen. „WIR“ haben für kurze Zeit geführt. Ghamken‘s Fuß ist auf dem nach den ersten Metern aufgenommenen Startfoto eindeutig vorne.
* Hinweis: Dieser Beitrag wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf die aktuelle Website übertragen. Etwaige Darstellungsfehler können hier gemeldet werden: E-Mail senden