Auch im Jahr 2020 war es möglich an einem Langdistanz-Triathlon teilzunehmen. Für zwei Athleten des Post-SV Tübingen, Claus Breinlinger und Jens Pruschke, hieß das, dass sie am 29.08.2020 beim KnappenMan in der Lausitzer Seenlandschaft mitmachen konnten.
So ganz „straight-forward“ war es aber nicht. Eigentlich hatten sie für das Jahr 2020 andere Langdistanz-Wettkämpfe auf dem Plan. Doch aufgrund der Corona-Pandemie wurde diese, wie so viele andere Veranstaltungen, abgesagt. Das Training lief also nicht konstant fokussiert auf einen lang geplanten Höhepunkt hinaus. Im Juni war dann aber die Hoffnung wieder groß, dass die relativ kleine Veranstaltung in Sachsen doch noch stattfinden würde. Da der KnappenMan auch nie schnell ausgebucht ist, gab es noch die Option auf diesen Wettkampf.
Ab da war der Fokus dann wieder klar. Was den KnappenMan angeht waren die Pressemeldungen in der Zeit zum Glück immer positiv, so dass die Motivation hoch bleiben konnte und die Vorfreude stieg. Die Frage war nur, wie läuft so ein Wettkampf unter den Hygienevorschriften ab? Und wie ist es überhaupt eine Langdistanz mit wenigen bis gar keinen Zuschauern zu absolvieren? So machten sie sich, mit einem Gemisch aus Vorfreude, Spannung und Ungewissheit, Ende August auf den Weg zum Dreiweiberner See.
Der Check-In am Freitagabend zeigte gleich, dass das eine andere Welt als z.B. bei einem IronMan Wettkampf ist. Da alles zentral an einem Platz stattfand und dann noch unter freien Himmel, waren keine großen Einschränkungen durch das Hygienekonzept zu spüren. Abstand halten und Maske unter Bedachungen tragen war aber selbstverständlich. Die Atmosphäre erschien etwas gedämpft. Eine ungewohnte Stimmung bei einem eigentlich sportlichen Fest. Das Rad durfte noch nicht mit, das durfte man erst am Samstagmorgen, am Wettkampftag, mitbringen. Es gab nur eine Wechselzone, die auf einer großen Wiese angelegt war. Ein großzügig bemessener Platz pro Athlet, also alles ganz easy. Keine Überlegung wie, wann muss ich wo meinen einen Beutel abgeben, so dass ich dann und dort dies und jenes parat habe. Und wo kommt der andere Beutel hin, etc.. Eine Pasta-Party oder sonstiges Programm entfiel dieses Jahr leider.
Das Wetter am Wettkampftag war fast ideal. Eher grau mit etwas Sonne im Verlauf des Tages, bei moderaten Temperaturen. Es gab beim Rad-Check-In auch keine Schlange, so dass alles stressfrei von statten ging. Man hatte genug Zeit seine Rituale durchzuführen. Eine anberaumte Corona konforme „Wettkampfbesprechung“ lief über die Lautsprecher, die aber nicht wirklich gut zu verstehen waren. Das Seewasser hatte laut Ansage kurz vor dem Start gut 21 Grad Celsius. Also durfte der Neo zum Einsatz kommen. Das „Eventgelände“ war fast nur von den Athleten bevölkert. Aber am Seeufer, waren dann allmählich zum Start hin kleinere Gruppen von Zuschauern zu sehen.
Um 7 Uhr sollte der Startschuss für gut 130 Teilnehmer der „XXL-Distanz“ fallen. Die Einzelstarter wurden in Gruppen von 25 Leuten, in 5er Reihen mit gutem Abstand aufgeteilt, mit einer Minute Abstand ins Wasser gelassen. Die Reihenfolge war per Zufallsprinzip festgelegt. Nach zwei Runden a 1900m konnte Claus nach 1:07h und Jens nach 1:08h das Wasser verlassen und sich auf den ersten Wechsel freuen. Da Jens einen Block früher gestartet war kamen beide gleichzeitig aus dem Wasser. Claus konnte schneller wechseln und stieg zuerst aufs Rad.
Es sollten sechs Runden à 30 km gefahren werden. Tatsächlich war jede Runde nur ca. 28,5 km lang; die gesamte Radstrecke also nur ca. 170 km. Die Corona-Besonderheit bei der Verpflegung stellte sich als weniger problematisch heraus als befürchtet. Es gab eine Station pro Runde. Man musste stehen bleiben und die Trinkflaschen geöffnet reichen, damit sie von den Helfern wieder befüllt werden können. Auch einen Selbstverpflegungsstand gab es. Man konnte eine Selbstverpflegung, wie auch immer verpackt oder verklebt, abgeben, die auf eine Stellfläche von 15 cm x 15 cm passen musste. Es empfahl sich also eine Einstoppstrategie. Da das Wetter nicht heiß war, war das auch gut machbar. Zwei Flaschen wieder voll machen, und weiter. Die beiden Athleten hatten an dem Tag nicht ihre besten Radbeine dabei, so dass Claus eine Zeit von 4:54h und Jens 4:44h auf der Uhr hatte.
Die Laufstrecke bestand aus 4 Runden um den Dreiweibener See. Die Runde war nur an einer Stelle, in der Nähe des Eventgeländes, mit einigermaßen vielen Zuschauern bestückt. Das war quasi ein Hot-Spot, der einem wieder Schwung auf die neue Runde mitgab. Es gab nur alle 5 km eine Verpflegungsstelle. Diese waren extra so angelegt, dass man langsam laufen bzw. gehen musste, um sich selbst am „Büfett“ mit Energie versorgen zu können. Getränke durften nicht angereicht werden. Claus hatte zu Beginn mit Problemen zu kämpfen. Er kämpfte sich jedoch bravourös durch die schwere Phase und finishte den Marathon in einer Zeit von 3:46 Std. Jens hatte einen guten Lauftag erwischt und freute sich über eine Marathonzeit von 3:23 Std. In Summe konnte Claus also diese Langdistanz in einer Gesamtzeit von 9:52 Std absolvieren. Jens kam nach 9:23 Std ins Ziel.
Im Zielbereich war leider keine große Feier erlaubt. Die nötigste Verpflegung gab es, aber man sollte relativ zügig die Wechselzone verlassen, so dass sich nicht zu viele Menschen gleichzeitig dort aufhalten. Schade, aber was soll’s. Nur so war es überhaupt möglich diesen Wettkampf dieses Jahr erleben zu dürfen. So waren die beiden Post-SVler den sächsischen Organisatoren für die Organisation in dieser Zeit sehr dankbar.
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