Der Traum einen Langdistanztriathlon zu finishen, begann für mich im Dezember 2019. Mit viel Glück bekam ich einen Startplatz in Roth. Der Triathlon über 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und einem Marathonlauf über 42,2 km zählt zu den traditionsreichsten und bestbesetzten europäischen Veranstaltungen über diese Distanz.
Motiviert durch Erzählungen und Erlebnissen von Moni Hägele und Walter Ehrlichmann über ihre Langdistanzrennen, ist der Traum nun Wirklichkeit geworden. Nach der Absage 2020 und Verschiebung des Termins von Juli 2021 auf September 2021 war es endlich soweit. Moni, Walter und ich waren für Roth gemeldet.
Für Moni war unklar, ob sie überhaupt teilnehmen kann. 3 Wochen vor dem großen Triathlon hatte sie einen schweren Fahrradsturz. Aber Moni haut so schnell nichts um! Sie stellte kurzfristig ihre Ernährung auf Breikost um und reduzierte ihre Trainingsumfänge. Eigentlich soll man seinen Vorbildern nicht alles nachahmen. Ich stieg leider dann auch noch 10 Tage vor dem Start über den Lenker ab, was immer mit Prellungen und Schürfungen verbunden ist. Zum Glück ging der Sturz nochmals glimpflich aus.
Walter machte sich in der Zeit Gedanken, wie er Moni und mich technisch am besten ausrüstet. Schließlich spielt bei der Langdistanz das Material (Scheibenlaufrad, Carbonräder) eine nicht unwesentliche Rolle (bei erfahrenen Triathleten mehr als bei Rookies).
Letztendlich konnten wir alle drei an den Start gehen. Die Wetterbedingungen waren nahezu ideal. Morgens um 07.00 Uhr ca. 14 Grad Lufttemperatur bei aufgehender Sonne. Schwimmstart für Moni war um 7.30 Uhr im Main-Donau-Kanal bei 18 Grad Wassertemperatur. Nach einem guten Schwimmen kam sie nach 1:10 h aus dem Wasser. Walter startete um 07.40 Uhr und hatte mit 1:07 h ebenfalls eine sehr gut Schwimmzeit. Ich ging dann mit der letzten Startgruppe der Einzelstarter um 8.00 Uhr ins Wasser und benötigte dann als „Nichtschwimmer“ die längste Zeit im Kanal. Geplagt von Wadenkrämpfen und Übelkeit hat ich die erste Disziplin überstanden.
Der Wechsel aufs Fahrrad klappte bei uns allen problemlos. Die Fahrradstrecke musste baustellenbedingt auf 170 km verkürzt werden. Die Straßenverhältnisse waren ideal um ordentliche Zeiten zu fahren. Erwartungsgemäß war Walter mit 4:56 h der Schnellste auf dem Fahrrad. Moni fuhr in 5.22 h in die Wechselzone ein. Nach ihrem Unfall im Vorfeld eine beeindruckende Zeit. Ich beendete als Rookie das Fahrradfahren nach 5:36 h. Noch nie war ich vorher so eine lange Strecke am Stück gefahren.
Dann war „nur“ noch der Marathon.
Walter absolvierte die letzte Disziplin sehr gleichmäßig. Er beendete seinen Marathon in einer Zeit von 3:38 h. Im Gesamten benötigte er für den Triathlon 9:47:26 h!!! Gesamtplatzierung: 222., in der AK: Platz 23.
Beim Laufen benötigte Moni 4:29 h. Beim Schwimmen belegte sie Gesamtplatz 56, beim Fahrradfahren Platz 67 und beim Laufen Platz 107. Ihre Gesamtzeit war 11:09:20 h. In der Ergebnisliste landet sie somit auf Platz 82!! und in der AK auf Platz 14.
Ich, als ehemaliger Marathonläufer, durfte dann erfahren was es heißt, nach 7,5h Vorbelastung einen Marathon zu laufen. Die ersten Kilometer fühlten sich ganz gut an, aber dann wurden die Beine zunehmend schwerer und das Tempo nach und nach langsamer. Mit der Motivation, im Triathlonstadion in Roth über die „Finishline“ zu laufen, kämpfte ich mich ins Ziel. Den Marathon konnte ich mit einer Zeit von 3:53 h beenden. In der Gesamtplatzierung erreichte ich den 698. Platz und in der AK Platz 96.
Gleichzeitig wurden in Roth die Deutschen Meisterschaften über die Langdistanz ausgetragen. Dabei erreichte Moni Platz 6 in der AK, Walter wurde starker 10. in der AK und ich feierte mein Debüt mit Platz 41 in der AK bei der DM.
Coronabedingt war es in diesem Jahr ein stark reduziertes Teilnehmerfeld in Roth. Zuschauer wurden offiziell „ausgeladen“. Trotzdem war es eine super Stimmung an der Strecke. Beim Laufen wurde man ständig mit Namen angespornt und motiviert. Die Helfer leisteten eine tolle Arbeit über einen doch sehr langen Arbeitstag.
Durch die Unterstützung und Betreuung von Moni und Walter war es für mich ein gigantisches Erlebnis, die erste Langdistanz zu finishen. Vielen Dank den Beiden!
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