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Einzeltitel, Gesamtsieger und etliche Deutsche Meister: ein Wochenende der Sieger

Verfasst von Werner Bauknecht / Gerold Knisel *
Laufsport, Laufveranstaltungen
muenchen 2021 10

Was für ein Wochenende für den Tübinger Laufsport mit seinen Protagonist/innen der LAV Stadtwerke Tübingen – für Männer und Frauen regnete es nonstop Titel.

München/Heilbronn. In ganz getrennte Himmelsrichtungen fuhren die Top-Läufer/innen der LAV am Wochenende. Bereits am Samstag ging es für die mit den langen Kanten – sprich: dem Marathon – nach München. Dort fand der traditionelle München-Marathon endlich wieder statt, nach letztjähriger Corona-Pause. Eingebettet in den Lauf waren dieses Mal auch die Deutschen Marathonmeisterschaften. Das ist nichts Neues, über einige Jahre war München ständiger Austragungsort der Titel, immer in Verbindung mit dem eigentlichen Lauf.

Die Strecken wechselten immer wieder, die Distanz nicht. Dieses Jahr mussten die Sportler/innen zwei Mal eine Halbmarathonstrecke durchlaufen, jeweils einen großen Teil durch den Englischen Garten. Die Strecke dort ist einfach zu laufen, der Untergrund gut. Und dann gibt es für alle natürlich die Aussicht, am Ende der Tortur in das Olympiastadion einzulaufen.

„Das Gefühl ist unbeschreiblich“, wusste Matthias Koch, der das alles schon mehrmals erlebt hat. Und der auch dieses Jahr wieder mit an Bord war. Die Altersklassenläufer fanden sich erst zum Schluss als Team zusammen. Koch war lange verletzt, konnte sich nicht vorbereiten und entschloss sich gerade mal drei Wochen vor dem Start zur Teilnahme. Jürgen Ehret hatte sich vorbereitet, ebenso wie Thorsten Haasis, der erst vor wenigen Wochen LAV-Vereinsmitglied wurde. Haasis hatte sich für den Berlin-Marathon zwei Wochen zuvor gemeldet. „Die anderen zwei machten mir klar, dass wir als Team eine Chance auf den Altersklassentitel M50/55 hätten“, so der 50-Jährige Tübinger. Er gab sich einen Ruck, reiste nach Berlin, startete dort – und stieg – geplant waren zügige 21 Kilometer – nach Kilometer 30 aus. „Das war sozusagen ein langer Trainingslauf für mich“, erklärte er. Mit gutem Ende.

Ihrer aller Mühen hatten sich gelohnt, am Ende stand der AK50/55-Team-Titel in München. Aber nicht nur das, denn Matthias Koch holte in starken 2:47:30 Stunden auch den Einzeltitel in der AK 55. Ehret finishte in 2:57:32 und Haasis in 2:59:46 Stunden. Haasis belegte in der AK 50 einen starken 6. Platz, Ehret den 4. in der AK 55. Für beide waren es die ersten deutschen Goldmedaillen.

Aber das war nicht alles in München. Denn einen sensationellen 2. Platz in der Gesamtwertung belegte der deutsch-Amerikaner Anthony Tomsich (LAV) mit der Superzeit von 2:19:30 Stunden, nur um 52 Sekunden geschlagen von Gesamtsieger Alexander Hirschhäuser (Breidenbach). Tomsichs Bestzeit (Eugene, Oregon 2019, 2:18:49) wurde gerade mal um weniger als eine Minute verfehlt.

Komplettiert wurden die starken Männerzeiten von Timo Göhler, auch er war schon in Berlin am Start, der in 2:28:40 Stunden ins Ziel kam – und das reichte, gemeinsam mit Matthias Koch, zum Gesamtsieg im Team. So hatte Koch am Ende des Tages drei Deutsche Titel in einem Rennen erlaufen. Die Siegerzeit beim Titel zur Gesamtwertung: 7:35:40 Stunden, und damit 1:54 Minuten Vorsprung auf die Zweiten von Olympia Berlin.

In München gab es auch einen 10-Kilometer-Lauf, und auch da triumphierten die Tübinger. Klar, dass Robert Baumann da lief, immerhin studiert er in München. Und so gelang ihm auch eine großartige Zeit nach seiner langen Verletzung: In 30:56 Minuten kam er als Gesamtzweiter ins Ziel. Noch besser machte es Hanna Klein. Die finishte in 32:10 Minuten als Gesamtsiebte und  als Erste bei den Frauen. Das hieß auch gleich mal neue persönliche Bestzeit und deutsche Jahresbestzeit. Ebenfalls eine Bombenzeit lieferte Jule Vetter ab, die als Gesamtfünfte bei den Frauen starke 35:21 Minuten ablieferte.

Gerold und Marius KniselZeitgleich gab es die Baden-Württembergischen Straßenmeisterschaften über 10 Kilometer in Heilbronn. Schrittweise fand sich eine 11-köpfige Gruppe zusammen, die sich dann in Heilbronn in die Titelvergabe in den Altersklassen einmischen wollte. Vorneweg Gerold Knisel mit seinem starken Seniorenteam. Und das lieferte auch, was man insgeheim erwartet hatte. Auf dem pfeilschnellen Kurs in Heilbronn entlang des Neckars, der drei Mal zu durchlaufen war, purzelten auch die persönlichen Bestzeiten etlicher Teilnehmer aus Tübingen.

Bei der Teamwertung AK M60/65 erreichten die Senioren der LAV den Silberrang, nur um zwei Minuten geschlagen vom TSV Reute (Bad Waldsee). In der AK M60 kam Gerold Knisel in 40:25 Minuten auf den 6. Platz, Christian Diedrich (41:10) auf den 7. Platz. In der AK M65 angelte sich Joachim Stuhlinger überzeugend die Goldmedaille in 41:15 Minuten. Und diese drei bildeten das Silberteam M60/65.

Aber damit nicht genug, denn Klaus Mezger (42:22) eroberte noch die Silbermedaille in der AK M65 hinter Stuhlinger. Das M60er Quintett komplettierte Harald Stiehle (Platz 14 in M60) in 46:22 Minuten. Silber gab es auch für Tobias Babel, der in der AK M40 in starken 33:11 Minuten neue Bestzeit lief. Das gelang auch Peter Kwiatkowski (LAV), der 37:38 Minuten lief.

Eine persönliche Bestzeit schaffte in der U20 auch Marius Knisel. „Jetzt renne ich so lange hinter einer Zeit unter 37 Minuten her“, sagte der überglücklich, „und jetzt klappt es mit 36:44.“ Das war der 5. Platz in der Klasse. Er war klarer Sieger im Familienduell mit seinem Vater.

Die schnellste Frau der LAV war Sonja Kinna in exzellenten 39:29 Minuten. Damit kam sie auf Platz 18 gesamt. Die schnellste aus der Region allerdings war die inzwischen in Metzingen lebende Sabrina Mockenhaupt-Gregor. Sie wurde Gesamtzweite in 35:41 Minuten – unverwüstlich, diese Vorzeigesportlerin. Zweite in der LAV-Wertung wurde Katrin Kommer, die ebenfalls herausragende 39:33 Minuten auf die Piste brachte und damit die Bronzemedaille holte – toll. Pamela Veith, die Langstreckenspezialistin vom TSV Kusterdingen, wurde auf der „Sprintstrecke“ in 40:38 Minuten W45-Meisterin, als 24. Magdalena Bucher (LAV) erreichte Platz 30 in 41:53 Minuten. Im Team kamen die drei schnellen LAV Frauen auf den fünften Platz. Auch Christa Bewersdorff (LAV) holte noch als W55-Dritte die Bronzemedaille in 53:58 Minuten.

LAV Team in Heilbronn

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