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Bräunlingen: Wenn zwei Frauen den Männern die Show stehlen

Verfasst von Gerold Knisel *
Laufsport, Laufveranstaltungen
Koengeter Braeunlingen2022

Bräunlingen. Das gab es noch nie – beim weltältesten Natur- und Frauenmarathon gewinnt mit Stefanie Doll (34, Schwester von Biathlet Benni Doll) eine Frau vor allen Männern in 2:45:26 Stunden. Und als Gesamtdritte erneut eine Frau: die 27-jährige Tübinger LAV Langstrecklerin Katrin Köngeter. Nur ein Mann war schneller als sie. Andreas Leppert aus Auggen, der aus dem Radsport kommt, und der lange mit Steffi Doll ein Führungsduo bildete. Er finishte schliesslich in 2:48:16.

Die Strecke im Südschwarzwald umfasst klassische 42,195 km, gespickt mit gut 500 Höhenmetern. Wobei die erste Hälfte stetig bergan verläuft, um dann auf der zweiten Hälfte wieder gen Tal zu verlaufen. Negative Splits sind also bei kluger Renneinteilung garantiert. Diese Ausgabe war die 54. Austragung der traditionsreichen Veranstaltung. Also ganze 7 Jahre älter als der Nikolauslauf.

Anfangs lief Köngeter noch in einer Männergruppe bis etwa 10 Kilometer, danach dünnte sich das Feld immer weiter aus. Auf den langen Geraden durch die ziemlich kalten und teils extrem von Gegenwind belasteten Stücken im Wald konnte sie zumindest die Platzierung immer sehr gut einschätzen. „Dank gut eingepackten Armen und Handschuhen warf ich keinen einzigen Blick auf die Uhr und hatte keinerlei Orientierung mit welcher Zeit ich aktuell unterwegs war.“ Im Gegensatz zu den Vorjahren wurden auch die Zeittafeln bei km 10 und km 25 zwar noch als Zeitmess-Matte angelegt, aber eine Anzeige gab es keine. Somit hiess es für sie einfach nach Gefühl zu laufen und nicht zu früh zu viel riskieren. Denn Marathon beginnt ab Kilometer 30. Dort angelangt fühlten sich ihre Beine noch richtig gut an, sodass sie kontinuiertlich ihr Tempo durchziehen konnte. Im letzten Ort bei Kilometer 35 waren dieses Jahr viele Zuschauer an der Strecke, dass ein Feeling wie im Spalier bei Bergetappen der Tour de France aufkam. Die letzten 3 km führten dann auf dem Radweg wieder in Richtung Bräunlingen. Ein ziemlich zähes Stück, vorallem wieder mit heftigen Gegenwind. Dort konnte sie einen ehemaligen Vereinskameraden aus Unterkirnach entdecken und nahm nochmals die Verfolgung auf. Mit einer ordentlichen Endbeschleunigung passierte sie ihn und finishte als Gesamtdritte in 2:56:55 und stand überglücklich im Zielbereich. Damit ist sie nach Andrea Thieken (2:45) und Heike Volkert (2:52) die drittschnellste Frau der LAV auf dieser Distanz.

Die Tübingerin Karin Hormann, mit der Köngeter oft gemeinsam im Schönbuch trainiert kam knapp eine Stunde später, in 3:54:04 ins Ziel. Sie gewann ihre Altersklasse W45. Ergebnisse

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