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Deutsche Meisterschaften 10km Strasse in Leverkusen

Verfasst von Gerold Knisel
Laufsport, Laufveranstaltungen
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Alle Tübinger Senioren -hier nach der Siegerehrung- kamen mit mindestes einer Medaille aus Leverkusen zurück. von links: Knisel, Nehring, Tongern, Rapp, Johnen, Petersen, Vetter, Diedrich, Geiger, Koch.
Bild: Gerold Knisel

Leverkusen. Im Rahmen des 42. Strassenlaufs rund ums Bayerkreuz fanden die Deutschen Meisterschaften über 10 Kilometer Strasse statt. Die nationalen Meister über alle Klassen, von U18 bis in die hohen Altersklassen wurden die Meister ermittelt. Das große LAV Team aus Tübingen hatte im Vorfeld insgesamt 36 Athleten gemeldet, von denen dann schließlich 31 starteten und ins Ziel kamen. Im ersten Lauf der Männer und jüngeren Altersklassen bis 45 Jahren mischte der Neu Tübinger Freddy Ruppert im Spitzenfeld kräftig mit. Am Ende kam er als bester Tübinger auf den undankbaren vierten Platz in 28:59. Vorjahresmeister Richard Ringer gewann in 28:33. Aus Tübinger Sicht gab es viele gute Leistungen, einige erzielten sogar neue Bestzeiten. In der Teamwertung der Aktiven und auch der M35-45 gab es jedoch nichts zu holen, die Konkurrenz war einfach zu stark. Selbst für Tony Tomsich reichte es nur zu Platz 8 in der M35 in 31:27. Sein Team (mit Marius Stang und Jakob Macke) erreichte Platz 5. Friedrich Horn, Felix Otto und Christian von Hagen erzielten allesamt neue Bestzeiten. Im Zielbereich sah man nur zufriedene Gesichter. Die Strecke war schnell, das Wetter vielleicht nach der langen kühleren Phase etwas zu warm. Einzig die vielen Hobbyläufer, die es auch nachher bei den Frauen und Senioren gab, störten bei den Überrundungen auf dem Vierrundenkurs. Viele liefen zu dritt nebeneinander auf der Ideallinie, so dass die Spitzenläufer oft Schlangenlinien beim Überholen laufen mussten.

Bei den Frauen war man sehr gespannt auf den Ausgang. Obwohl sich „Koko“ Konstanze Klosterhalfen nachgemeldet hatte, trat sie nicht an. Auch die Mitfavoritin Hanna Klein aus Tübingen konnte wegen Knieschmerzen nicht starten. Sie stolperte unglücklich beim Montagstraining in Tübingen auf der Uhlandstrasse beim Einlaufen. Dennoch mischten im Frauenrennen Tübingerinnen ganz vorne mit. Mit dabei Eva Dieterich, die vor zwei Jahren in Saarbrücken Gold holte, damals noch im Kasseler Trikot. Ganz dicht dahinter Neuzugang Lisa Merkel, die 18 Sekunden hinter Eva (sie wurde Vierte in 32:46) als Gesamtfünfte und Siegerin der U23 in 33:04 locker ins Ziel spurtete. Mit Hanna Gröber (33:49) zusammen gewannen die drei auch die Frauenteamwertung. Auch bei den U23ern schaffte es Linda Meier sogar aufs Einzeltreppchen als Dritte (34:23), die zusammen mit Pia Szymanowski (37:08) ebenfalls Teamgold in der U23 holten. Im selben Rennen dabei: Neuzugang Sabrina Mockenhaupt, sie hält auf dieser Strecke immer noch den Streckenrekord, gewann die W40 in einer Klassezeit: 34:51 wurde für sie gestoppt, das bedeutete Gold für „Mocki“. Katrin Kommer erreichte in der W40 eine Zeit von 40:59, sie konnte damit zufrieden sein. Auch hier gab es viele Behinderungen durch Hobbyläufer (zugelassen wurden Läufer unter 50 Minuten) auf der Ideallinie. Meisterin wurde in einem spannenden Finish die Frankfurterin Katharina Steinruck (35) vor Domenika Maier (34) aus Regensburg.

LEV Mocki
Mocki wird von einigen Senioren, die noch auf ihren Lauf warten, im Ziel empfangen. Sie hat gehörig vorgelegt. Die Messlatte hängt hoch.

Im letzten Lauf des Tages um 15 Uhr standen dann die Senioren ab 50 Jahren an der Startlinie, neben vielen Hobbyläufern unter 80 Minuten, hier erhofften sich die Tübinger die meisten Erfolge, was auch eintrat. Alle Tübinger Senioren in diesem Lauf holten Medaillen. Martin Rapp gewann in 37:26 deutlich die M65, Matthias Koch (M60) lag bis 400 Meter vor dem Ziel nahezu uneinholbar vorne bis es ihm kurz schwarz vor den Augen wurde. Vermutlich unterzuckert wegen des späten Starts taumelte er aber dann doch nach 37:46 über die Ziellinie. Lediglich zwei Konkurrenten überholten ihn auf den letzten Metern, so dass für ihn wenigstens noch Bronze übrigblieb. Beide M60 Konkurrenten entschuldigten sich im Ziel bei Koch, so dramatisch und auch fair ist manchmal der Sport. Mit Martin Rapp waren in der M65 auch Christian Diedrich (6. in 40:39) und Gerold Knisel (11. in 42:51) im Rennen. Insgeheim rechneten sie sich eine gute Chance auf den Sieg oder zumindest auf eine Teammedaille aus. Dass es letztlich 9 Minuten Vorsprung und Gold waren, die die drei herausliefen hatte einen Grund. Die drei mitfavorisierten Ällgäuer traten nur mit zwei Mann an, so dass deren Team platzte. Völlig überraschend erreichten dadurch die drei M75er der LAV auch noch das Teampodest als Dritte. Fest eingeplant war die Goldmedaille für Wolfgang Nehring in der M75, der sie auch souverän (45:10) holte. Aber dass auch noch der deutsche M75 Team Rekord (2:28:30 Stunden) erreicht wurde mit über 4 Minuten Verbesserung war noch das Sahnehäubchen obendrauf.

LEV M65plusTeams
Zwei Teammedaillen (Gold und Bronze) gabs in den Altersklassen Ü65. Silber holten die drei Bayern aus Ruhstorf/Rott (bei Passau).

Wolfgang Petersen, der erst vor wenigen Monaten zur LAV stiess, erreichte bei seinem ersten DM Start gleich eine neue Bestzeit. Erstmals unter 50 Minuten (49:13) und dann gleich noch eine Teammedaille, zusammen mit Walter Johnen (54:07) strahlten sie um die Wette. Johnen hatte seinen Lauffreund Walter Tongern aus Bühl mitgebracht, der ihn als Tempomacher begleitete. Das Seniorinnenteam hatte mit Kathrin Ripper, sie gewann im letzten Jahr Bronze, leider krankheitsbedingt einen Ausfall, dennoch schlugen sich Christine Geiger (W50, 39:51) als Vizemeisterin und Heidrun Vetter (W60, 44:26), ebenfalls als Zweite, prächtig. Eine sicher geglaubte Teammedaille gabs nicht.

LEV WK Buero
lange Warteschlangen beim Nacherfassen der Zeiten mit Kontrollvideo. Die beiden LAVler Diedrich und Rapp waren auch betroffen.

Einen Wermutstropfen trübte dennoch die Veranstaltung mit knapp 2700 Teilnehmern über alle 8 Läufe. Zahlreiche Läufer wurden in allen Rennen zunächst nicht erfasst. Mühsam wurden Videos ausgewertet und händisch nacherfasst, leider diese aber nur mit einer Bruttozeit. Was dann zu Verzögerungen bei den Siegerehrungen führte. Die Tübinger Senioren mussten dann bis 18 Uhr warten bis sie Urkunden und Medaillen in Händen hielten, um die 400 Kilometer Rückreise anzutreten. Dennoch waren diese Straßenmeisterschaften für die LAV ein toller Auftakt in eine hoffentlich weiter erfolgreiche Saison. Für den Mittwoch bei der Hauptversammlung eine tolle Einstimmung.

LAV Chef Dieter Baumann schrieb gleich nach den Wettbewerben an die Athleten: „Was ein toller Sonntag!!! Allen deutschen Meistern, allen Medaillengewinnern und allen Platzierten herzlichen Glückwunsch 🍾 Ihr habt mit euren tollen Leistungen hinter unserem Verein ein riesengroßes Ausrufezeichen gesetzt. Ich bin stolz auf Euch.“

Bilder, fotografiert von verschiedenen LAV Athleten (Vetter H. und J., Macke, Petersen, Knisel, …) an der Strecke, hier der Bilderbogen 

Ergebnisse

Übersicht Bilanz LAV:

Bilanz Leverkusen

 

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Bilder: Vetter, H. und J., Knisel, Petersen, Macke u.a.
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