Geislingen/Steige. Zum 5. Mal fand am Fusse der Alb der sogenannte „Albtraum 100“ statt. Es handelt sich dabei um einen der wenigen Ultratrailläufe in Baden-Württemberg. Die lange Strecke führt die Läufer auf einer Runde mit 115 km über den kompletten Albtraufgänger-Rundwanderweg, den man normalerweise an sechs Tagen bewandert. Halbträumer auf der kürzeren Strecke mussten sich dieses Jahr mit einer 58,5 Km-Runde mit ca. 1.700 Höhenmetern begnügen. Wer mitmachen will, muss sich den Tag, an dem die Startplätze vergeben will, ganz dick im Kalender markieren. Dieses Jahr waren nach 5 Stunden alle 330 Startplätze vergeben. Um 9 Uhr starteten bei strahlendem Sonnenschein etwa 200 Läufer auf die Halbtraumstrecke.

Unter Ihnen war Stefan Fahrion (52), in Hannover kürzlich bei der DM im M50-Bronzeteam beim Marathon, der einzige Teilnehmer von der LAV Stadtwerke Tübingen. Nach 1 Kilometer ging es auf den ersten schmalen Aufstieg zum Ostlandkreuz und auch bald schon wieder auf den wurzeligen Downhill am Kahlenstein. Noch vor dem ersten Verpflegungspunkt (VP) ging es an der Boller Steige ein zweites Mal hoch zum Trauf. Insgesamt waren noch vier weitere teilweise sehr schwere Anstiege auf den Hexensattel, Burren, zum Kuhfels und schließlich durch das Felsental zu bewältigen, ehe es über die Ruine Helfenstein talwärts Richtung Zielgerade in Geislingen ging. Stefan Fahrion ging das Rennen angesichts der bereits nach dem Start merklich hohen Temperaturen eher zurückhaltend an. Kurz nach dem VP 3 kam er aufgrund eines veralteten Umleitungsschilds auf dem Wanderweg kurz von der Rennstrecke ab und musste nach 250m Metern kehrt machen, was ihn Zeit und auch ein paar Plätze kostete. Da die Läufer selbst für die Navigation auf der Strecke verantwortlich sind, kommt es immer wieder dazu, dass Läufer von der Strecke abkommen. Nach dem vorletzten Anstieg musste er in der Mittagshitze dann auch kürzere Gehpausen einlegen, um nochmals Kräfte für den letzten Anstieg zu sammeln, den er nachdem er sich am letzten VP gestärkt hatte, in Angriff nahm.

Stefan Fahrion kam nach 7:12 Stunden als 24. von 176 Finishern ins Ziel, wo er vom Organisator persönlich umarmt wurde,  was gleichbedeutend mit Platz 22 bei den Männern war. Eine Siegerehrung erfolgt nur für die jeweils ersten drei  Männer und Frauen der beiden Rennen. Es handelt sich hierbei um eine Benefizveranstaltung, die Erlöse aus den Rennen werden vom Veranstalter jedes Jahr für einen guten Zweck gespendet.

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